Samstag, 3. März 2012

Kurzrezension zu "Heute bin ich blond" von Sophie van der Stap


Krebstherapie mit Perückenkaufrausch

In "Heute bin ich blond" erzählt Sophie van der Stap von ihrer Krebserkrankung mit gerade einmal Anfang zwanzig und wie sie die Zeit der Chemotherapie erlebte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den insgesamt neun Perücken, denen sie unterschiedliche Namen gab (Sue, Blondie...) und die für sie während der Erkrankung unterschiedliche Stimmungen und Charaktere verkörperten.

Das Buch war für mich ein Spontankauf, weil es eigentlich recht interessant aufgemacht ist, mit Fotos der Autorin mit den unterschiedlichen Perücken in den Klappen des Einbands, und sich auch die ersten Seiten sehr gut lasen. Man spürte dort ein wenig den Witz einer jungen Erwachsenen, aber auch die Emotionalität, die Traurigkeit und die Angst, die mit der Diagnose Krebs einhergingen.

Leider wurde es beim Lesen immer langweiliger. Emotionen blieben aus, stattdessen teilte van der Stap neben ihrem Perückenkaufrausch zunehmend ihre auf Äußerlichkeiten fixierte Weltanschauung und eher unspektakuläre Alltagsschilderung vor und während der Erkrankung mit dem Leser. Vieles wiederholte sich. Auch der Schreibstil war nicht wirklich überzeugend. Manchmal gewollt philosophisch, meistens aber einfach sehr schlicht und wenig abwechslungsreich. Zwar flüssig zu lesen, aber abgesehen von etwas Sarkasmus zwischendurch auch recht langweilig.

Fazit: Ich bin im Zwiespalt. Teilweise hat mir diese autobiographische Aufarbeitung einer schweren Erkrankung gut gefallen, teilweise war es langweilig und oberflächlich. 3 von 5 Sternen. Muss man nicht lesen.

"Heute bin ich blond" von Sophie van der Stap auf Amazon.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen