Samstag, 28. Juli 2012

Rezension zu "Urbat - Die dunkle Gabe" von Bree Despain


religiöse Fantasy mit starken Chrakteren

"Urbat - Die dunkle Gabe" ist der Auftakt einer Jugendbuch-Trilogie von Bree Despain und lässt sich in das Genre Romantic und Contamporary Fantasy einordnen.

Inhalt: Grace Divine ist die Tochter eines Pastors und lebt mit ihren drei Geschwistern in der kleinen Stadt Holy Trinity. Das geordnete Leben gerät außer Kontrolle als Daniel plötzlich wieder in der Stadt auftaucht. Vor drei Jahren war er spurlos verschwunden, in einer Nacht, in der Grace Bruder Jude verletzt wurde, und die nun in der Familie totgeschwiegen wird. Gleichzeitig verschwinden und sterben Menschen in der Stadt. Die alten Gerüchte vom "Markham Street Monster" werden im Ort wieder laut. Ist es Zufall, dass Daniel ausgerechnet jetzt wieder auftaucht? Und warum fühlt sich Grace zu diesem Jungen, den sie schon in ihrer Kindheit angehimmelt hatte, plötzlich wieder so sehr hingezogen? Außerdem beobachtet Grace eine deutliche Veränderung an ihrem Bruder Jude, der von Daniels Rückkehr gar nicht begeistert ist. Grace muss herausfinden, was in der Nacht vor drei Jahren wirklich geschah...


"Urbat" konnte mich besonders durch die gelungenen Charaktere überzeugen. Die Ich-Erzählerin Grace ist allein schon ein Charakter zum verlieben. Sie ist ein eigenständiges Mädchen, das sich von seiner Familie nicht reinreden lassen möchte, sondern selbst versucht, den Gefühlen für Daniel und dem Geheimnis seines plötzlichen Verschwindens auf den Grund zu gehen. Dabei ist sie einfach glaubhaft und benimmt sich nicht, wie so viele andere Teenager-Mädchen, die einem in diesem Genre begegnen, naiv oder zickig.
Auch die anderen Charaktere können überzeugen, sei es jetzt der erst so rebellische, geheimnisvolle Daniel, der plötzlich wieder in Grace' Leben tritt, ihr Bruder Jude oder der ehemalige Straftäter Don Mooney, der von Grace' Vater unterstützt wird.

Gelungen fand ich auch den Aufbau des Romans, jedenfalls weitestgehend. Nach und nach erfährt der Leser, was Grace und Daniel seit Kindertagen verbindet und warum Daniel, der ehemalige Nachbarsjunge der Familie Divine, für sie zu einem Tabu-Thema wurde. Das übernatürliche Wesen, was Daniel dann letztendlich offenbart, ist gut durchdacht. Die Urbats umgeben Rätsel, die auch für sie selbst nicht immer ganz zu überschauen sind, und sie leben abgeschieden. Daniel hat für sich einen anderen Weg gewählt, der ihn zurück führt nach Holy Trinity und zur Familie Divine. Trotzdem kamen die Fantasyelemente dieses Romans für mich etwas zu kurz im Gesamtbild der Handlung. Die Rätsel werden nach einer recht langen Beobachtungsphase mit einigen Längen eher unspektakulär gelöst und zum Ende hin überschlugen sich die Ereignisse etwas.

Auf der emotionalen Ebene konnte "Urbat" dagegen bei mir sehr punkten. Die Liebesgeschichte entwickelt sich nicht überstützt oder unglaubwürdig. Obwohl es auch hier wieder die starke, unzertrennliche Liebe auf den ersten Blick ist, die das "gute" Mädchen und den "bösen" Jungen unwiderruflich miteinander verbindet, habe ich es erstaunlicherweise nicht ansatzweise als kitschig empfunden. Das mag zum einen daran liegen, dass die Ich-Erzählerin eine wirklich gut umgesetzte Protagonistin ist, die sich nicht in blinden Anschmachtungen verliert, sondern ihre irritierende Gefühlswelt gleich mehrfach ganz rational hinterfragt und Daniel nicht wie ein liebesblindes Häschen hinterherhoppelt, sondern beobachtet und nachdenkt. Zum anderen entwickelt sich die Liebe auch einfach in einem angemessenen Tempo und wird von einer gemeinsamenen Vergangenheit und dann auch von gemeinsamen Erlebnissen in der Gegenwart gestützt. Alles ist sehr romantisch, aber eben auch nachvollziehbar und vor allem dadurch auch wunderschön.

Auch mit dem Schreibstil konnte mich die Autorin überzeugen, denn der ist wirklich gut und ist zusammen mit den starken Charakteren maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich diesen eigentlich eindeutig als Jugendbuch einzustufenden Roman bedenkenlos als All-Age-geeignet weiterempfehle. Die christlich-religiösen Elemente ziehen sich sowohl bei den Namen der Familie, als auch in vielen Teilen der Handlung und nicht zuletzt auch in der Legende der Urbats wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ich fand es teilweise ein wenig zu viel des Guten, aber noch nicht wirklich störend. Nur die etwas zu kurz gekommenen Fantasy ließ den Funken bei mir letztendlich nicht ganz überspringen.

Fazit: Gute Jugendfantasy mit überzeugenden Charakteren und einer erfrischend unkitschigen Liebesgeschichte. Lediglich der Fantasyanteil der Geschichte hätte für meinen Geschmack etwas besser ausgearbeitet werden können. Außerdem wirkte das Ende leider ein wenig überstützt. Trotzdem freue ich mich schon auf die Fortsetzung und vergebe für "Urbat - Die dunkle Gabe" 4 von 5 Sterne.


Die Urbat-Trilogie (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Die dunkle Gabe" (Aug. 2010, englischer Originaltitel: "The Dark Divine")
  2. "Der verlorene Bruder" (Sep. 2011, englischer Originaltitel: "The Lost Saint")
  3. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "The Savage Grace")

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, August 2010
 Seiten:431
Verlag : Aufbau Taschebuch
ISBN: 978-3351041236
Preis: € [D]16.95

Trailer und weitere Informationen auf der Verlagshomepage
 

2 Kommentare:

  1. Ich hab das Buch auch schon gelesen :D fand es nicht schlecht... hab aber nicht unbedingt das Bedürfnis des 2. teil zu lesen :/
    welches Buch hast du dir denn ausgesucht?

    AntwortenLöschen
  2. Du wurdest von mir getaggt (:
    http://little-creamcup.blogspot.de/2012/07/tag-mein-herzbuch.html
    LG
    Creamcup ♥

    AntwortenLöschen