Freitag, 31. August 2012

Neuer Lesestoff: Hui, so viele?

Der Monat neigt sich dem Ende. Ich habe in den letzten Tagen fleißig Rezensionen nachgeschrieben, um bei meinem Monatsrückblick (wahrscheinlich erst übermorgen), dann mal wieder bei Null anzufangen. Darüber habe ich allerdings irgendwie völlig übersehen, was sich an Neuzugängen bei mir angesammelt hat...und das nächste - eine kleine Bestellung bei Amazon - ist schon unterwegs.
Höchste Zeit also, sie alle mal schnell vorzustellen (und weil es wieder ein paar mehr sind und die Kurzbeschreibungen den Rahmen sprengen würden, verlinke ich die Titel für Interessierte heute zu Amazon)

GELIEHEN

Vier Bücher aus der Bibliothek sind bei mir zu Besuch...

"Schattenblüte" und "Während ich schlief" hatte ich auf der Wunschliste, deswegen freut es mich, dass ich sie spontan in der Bibliothek gefunden habe, und "Reckless" habe ich einfach mal so mitgenommen, ohne groß zu wissen worum es geht, (die "Tinten"-Reihe habe ich übrigens nie weiter gelesen als ein paar Seiten, gefiel mir nicht). "Göttlich verdammt" mochte ich nicht besonders, aber ich habe immer gedacht, wenn ich die Fortsetzung mal kriegen kann, gebe ich der ganzen Sache noch eine Chance...na ja, jetzt ist es soweit.

GEWANDERT

Zwei Bücher haben bei ihrer Wanderung quer durch Deutschland gerade Halt bei mir gemacht.

"Schloss der Engel" ist schon seit letzter Woche bei mir, deswegen habe ich es auch gerade rausgelegt, denn ich werde es al nächstes lesen, also dieses Wochenende.

GETAUSCHT

Zwei neue Tauschbücher wandern auf meinen SuB.


"Sternenwandler" hatte ich auf der Wunschliste, "Elfenblick" war ein Vorschlag meiner Tauschpartnerin auf Lovelybooks. Bin auf beide sehr gespannt, auch wenn sie erstmal auf dem SuB ein wenig warten müssen.

GEWONNEN

 Dieses kleine Büchlein habe ich durch ein Gewinnspiel bei Fjolamausis Leseecke als Wunschbuch erhalten. Wollte ich schon lange haben, und auch wenn es deutlich kleiner ist, als ein "normales" Buch, klingt es doch sehr vielversprechend. Außerdem nimmt es weniger Platz im Regal weg ;-).

WAS NOCH KOMMT

Morgen erwarte ich dann wie gesagt noch ein Buch, das ich mir gekauft habe, weil mir die Leseprobe bei vorablesen zu gut gefallen hat, und außerdem ist noch ein Buch für eine Lovelybooks-Leserunde unterwegs. Das wurde zwar erst gestern ausgelost, aber bei einer anderen Bloggerin ist es heute schon angekommen.
Um welche beiden Bücher es sich handelt, verrate ich dann im nächsten Neuzugänge-Post...oder ihr ratet *g*.

Übrigens habe ich seit heute 250 Leser. Der totale Wahnsinn. Hallo ihr alle, winkt doch mal ;-). 

 Und was sagt ihr so zu meinen Neuzugängen? Kennt ihr was davon? Gut oder schlecht?

Donnerstag, 30. August 2012

Rezension zu "Eternity" von Meg Cabot


Die Soap unter den Vampirromanen

"Eternity" ist ein Vampirroman von Meg Cabot, der in diesem Jahr mit "Endless" fortgesetzt wurde. Mich hat nicht nur das wunderschöne Cover dieses Romans überzeugen können, sondern auch das, was sich zwischen den Buchdeckeln befindet.

Inhalt: Meena Harper ist Dialogschreiberin einer schon seit Jahrzehnten laufenden Soap namens "Eternity" und hat sich damit ihren Traumjob gesichert - und das, obwohl sie sich jeden Tag verstellen muss, denn Meena hat eine besondere Gabe: Sie sieht den Tod anderer Menschen voraus. Doch einige Dinge laufen schief: Ihr arbeitsloser Bruder Jon hat sich bei ihr einquartiert, sie wird bei einer Beförderung übergangen und soll jetzt aufgrund einer neuen Sponsorenidee auch noch Vampire in ihre Soap einbinden. Dabei gibt es Vampire doch gar nicht...
Als sie allerdings nachts von einem Schwarm Fledermäusen angegriffen und von dem gutaussehenden Lucien gerettet, der ihr später als ein rumänischer Prinz vorgestellt wird. Sie verliebt sich in ihn - doch als nur wenig später der Vampirjäger Alaric Wulf vor ihrer Tür steht und ihr erzählt, Lucien sei der Prinz der Finsternis, der Anführer aller Vampire, und in der Stadt um eine Mordserie an jungen Frauen aufzuklären, weiß sie nicht mehr, was sie glauben soll...

"Eternity" ist ein Vampirroman, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Das Buch behandelt nicht nur inhaltlich eine Soap, deren immer wieder eingestreute Geschichte für viele Schmunzler sorgt, denn wie es sich gehört, führen die Soap-Charaktere ein aufregendes, überladenes Leben, sondern liest sich auch fast wie eine. Viele Dialoge wirken in Anbetracht der Situationen, in denen sie geführt werden, ein wenig deplatziert und übertrieben und natürlich sind alle Figuren selbst in einer großen Stadt wie New York irgendwie miteinander verbunden. Würde man "Eternity" daher zu sehr auf die Realitätsnähe hin betrachten, würde einem das Buch als Leser wahrscheinlich völlig überzogen und konstruiert erscheinen, doch wenn man es mit einem Augenzwinkern liest, ist es witzig und unterhaltsam. Für mich hat das jedenfalls weitestgehend funktioniert, obwohl ich mir an einigen Stellen etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht hätte.

 Mir haben neben der spannenden, abwechslungsreichen Handlung und einem guten Schreibstil besonders die Charaktere gefallen. Meena ist eine erwachsene, selbstständige Frau, die weiß was sie will. Sie ist zwar verliebt in Lucien, aber nicht blind vor Liebe, sondern stellt sich ihm, wenn es sein muss, auch entgegen. Lucien dagegen ist ein wenig blasser, was man von dem Vampirjäger Alaric wiederum überhaupt nicht behaupten kann. Für die meisten Schmunzler sorgten aber die Nebenfiguren. Meenas reiche Nachbarn, Verwandte von Lucien, sind zum schießen komisch und auch Meenas Bruder Jon brachte mich mit der Hartnäckigkeit, mit der er seine Jobsuche, basierend auf fixen Ideen, vorantreibt, immer wieder zum lachen. Auch die vielen versteckten Verweise zum Stokers Dracula hatten etwas Interessantes.

Fazit: Ein unterhaltsamer Vampirroman mit Seifenoper-Einschlag, der mir insgesamt gefallen hat. Der letzte Funke hat noch gefehlt, aber ich freue mich schon auf die Fortsetzung. 4 Sterne


Die Reihe (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Eternity" (Okt. 2010, engl. Originaltitel: "Insatiable")
  2. "Endless" (Juli 2012, engl. Originaltitel: "Overbite")

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 512
Verlag : Blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0377-2
Preis: € [D] 14.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

TTT: Bücher, die ich in der Schule gelesen habe

Heute ist wieder Donnerstag, also mal wieder Zeit für den Top Ten Thursday von Alice im Bücherland


Die letzten Male musste ich leider ausfallen lassen, weil immer irgendwas dazwischen kam, aber heute bin ich wieder dabei und zwar mit dem Thema:

10 Bücher, die ich in der Schule gelesen habe


Ich habe versucht sie chronologisch anzuordnen. Bei den deutschen bin ich mir sicher, aber die englischen kriege ich nicht mehr wirklich auf die Kette.

1. "Alter John" von Peter Härtling
Das war in der 5. Klasse. Ehrlich gesagt habe ich nicht mehr die geringste Ahnung, ob ich dieses Buch mochte oder nicht. Gerade habe ich den Klappentext gelesen, der hat dunkle Erinnerungen an den Inhalt zurückgebracht...aber mehr auch nicht.

2. "Das Geheimnis des siebten Weges" von Tonke Dragt
Das war dann ein Jahr später in der 6. Klasse. Außerdem habe ich das Buch - als einziges von den 10 - ein paar Jahre später (vielleicht so um die 9. Klasse rum) spontan und freiwillig (!) noch einmal gelesen und deswegen weiß ich auch noch, dass ich es ganz gut fand. Den genauen Inhalt kriege ich auch hier nicht mehr auf die Reihe, aber es ging irgendwie um einen Schatz in einem alten Haus, einen verschrobenen alten Mann, grüne Haare auf dem Kopf eines Lehrers und eine Katze mit grünen Augen, die beim Lösen des Rätsels hilft...

Übrigens, als ich gerade in meinen Wandschrank gesucht habe, fiel mir auf, dass ich das Buch zweimal habe...na ja, ich glaube nicht, dass meine Zwillingsschwester ihr Exemplar vermisst.


3. "The Wave" von Morton Rhue
Jetzt fängt's an komplizierter zu werden. Ich bin mir nicht mehr, aber ich denke, das war in der 7. oder 8. Klasse und das erste englische Buch, das wir gelesen haben. Ist ja auch weltbekannt und ich kann mich noch gut daran erinnern - also inhaltlich, nicht daran, wann ich es gelesen habe.

4. "Der Hauptmann von Köpenick" von Carl Zuckmayer
Daran kann ich mich - leider - auch noch gut erinnern. Das müsste in der 8. Klasse gewesen sein und außer meinem Lehrer wollte das, glaube ich, keiner lesen. Mit dem darin auftretenden Dialekt hat es auch echt keinen Spaß gemacht, das Buch zu lesen...hätte bestimmt Bücher gegeben, die für unseren Jahrgang geeigneter und interessanter gewesen wären. Ich mochte es damals einfach nicht besonders.

5. "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertolt Brecht
Das mochte ich ganz gerne, wurde in der 9. Klasse gelesen. An der Seite schauen noch die Zettel raus, die wir in jedes Kapitel einkleben mussten, um den Inhalt draufzuschreiben. Nur den Inhalt, keine Interpretationen, das hat mein Lehrer in der Klassenarbeit kontrolliert! Trotzdem war das für uns wie Spicken mit Ansage. Bei fast 20 Zetteln im Buch muss man bei einer Stichprobe erstmal den einen finden, bei dem die Inhaltswiedergabe mehr enthält, als nur den Inhalt. Das war schon ein bisschen gutgläubig...

6. "The war between classes" von Gloria D. Miklowitz
Das müsste in der 9. oder 10. Klasse im Englisch-Unterricht gewesen sein. Alles, was ich noch weiß, ist, dass wir das Buch bei einer Referendarin besprochen haben, das Buch selbst ist irgendwie aus meiner Erinnerung gelöscht.

7. "Monster" von Walter Dean Myers
11. Klasse, englisch. Das Buch war ziemlich gut. Natürlich hatte der Mann auf dem Cover nicht immer weiße Haare, aber ich dafür einen Tipex-Stift und anscheinend - obwohl das Buch nicht schlecht war - ein bisschen Langeweile.

8. "Nathan der Weise" von G.E. Lessing
Das war in der 12. Das Buch fand ich gut, das miese Theaterstück, das wir danach anschauen mussten, das in einer krampfhaften Interpretation versucht hat, die Geschichte in die Gegenwart zu übertragen, mit Terroristen, Nathans Tochter in Mini-Rock und Overknee-Stiefeln und Saladin in Zuhälter-Kluft, hätten wir uns aber schenken können...

9. "Irrungen, Wirrungen" von Theodor Fontane
Auch in der 12. Für mich ein Weiberroman mit Liebesgeplänkel, als Klassiker getarnt, und mit einschläferndem Schreibstil. Muss man das auf Schüler loslassen? Das frustrierende war, wir hatten sogar die Wahl zwischen insgesamt 3 Büchern, aber meine Mitschüler wollten am liebsten das kleinste und dünnste Buch lesen ... ich war für "Der Untertan" von Heinrich Mann - was das dritte war, weiß ich nicht mehr, aber langweiliger als diese verwirrte Verirrung hätte es auch nicht sein können.

10. "Was bleibt" von Christa Wolf
Das war dann kurz vor Ende in der 13.1. War auch nicht mein Buch. Man kann es lesen, aber ich habe es nicht als besonders lesenswert in Erinnerung. Dazu war es mir zu handlungsarm und oft zu schwammig. 

Zwei, drei weitere Bücher habe ich noch und noch die Sachen, die ich in Latein übersetzt habe, aber die 10 habe ich ausgewählt. 

Was war denn euer liebstes bzw. schlimmstes Buch in der Schule?

Mittwoch, 29. August 2012

Mein Super-Wahnsinns-Buchpaket-Gewinn

Ich habe noch ein bisschen anderen neuen Lesestoff, der vorgestellt werden möchte, aber ich dachte mir ein ganz besonderer Gewinn, der heute bei mir ankam, verdient einen einzelnen Beitrag.

Und zwar geht es um die "Wolves of Mercy Falls"-Trilogie. Bisher habe ich die ersten beiden Teile, "Nach dem Sommer" und "Ruht das Licht", gelesen und fand sie toll. Leider hatte ich beide nur geliehen und deswegen lautete der eigentliche Plan: "In deinen Augen" auch noch leihen und für's Regal wahrscheinlich die englische Ausgabe anschaffen (die hübsche, in weiß mit blau, rot und grün, nicht die hässliche schwarz-weiß-silberne). Dann hätte ich sie irgendwann auch noch in englisch lesen können...

Der Plan hat sich aber am Freitag geändert. Da war nämlich die Auslosung für die Lese-(oder besser Hör-)runde des Audio-Verlags zum Hörbuch von "In deinen Augen" bei Lovelybooks. Neben dem Hörbuch wurden unter allen Teilnehmer noch drei Buchpakete mit der gesamten Trilogie verlost...

...und falls ihr euch jetzt fragt, was ich bekommen habe, das Hörbuch oder das Buchpaket - die Antwort lautet: BEIDES. 


Ich hatte dann am Freitag ein bisschen Schnapp-Atmung, als ich von diesem tollen Preis erfahren habe, und heute morgen habe ich dem Postboten das Paket förmlich aus der Hand gerissen...ich glaube, so schnell war ich noch nie bei der Tür ^^.

Die Bücher sind sogar noch eingeschweißt - natürlich nicht mehr lange, denn ich stelle mir keine eingeschweißten Bücher ins Regal, das mag ich nicht, deswegen müssen sie den Plastiküberwurf gleich noch ausziehen, bevor sie dann ins Regal einziehen dürfen...und dann freue ich mich schon richtig darauf, den dritten Teil sowohl zu hören als auch zu lesen. Ich musste natürlich heute im Auto dann auch gleich mal in die erste CD reinhören. Das muss einfach gut werden, auch wenn ein Teil von mir eigentlich gar nicht weiter lesen/hören will, denn das schlimme an dem dritten Teil einer Trilogie ist ja, dass es danach wirklich zu Ende ist, *schnief*.  

Macht euch das auch immer ein bisschen traurig, wenn eine Reihe, die ihr wirklich mochtet, zu Ende geht?

So und jetzt freue ich mich noch ein bisschen über die Bücher und schaufel in meinem Regal einen kleinen Ehrenplatz für die drei Schätze frei und dann geht's ab ins Bett. Manche schlafen ja auch schon...


Gute Nacht!

PS:
1. Jetzt schläft er nicht nur, sondern schnarcht auch noch...
2. Während ich das hier geschrieben habe, hatte ich wieder leichte Schnapp-Atmung...richtige Freude ist besser als jeder Kaffee. Vielleicht schlafe ich doch noch nicht so bald *g*

Rezension zu "Die Enklave" von Ann Aguirre


 Starker Anfang, schwaches Ende

"Die Enklave" von Ann Aguirre ist der Auftakt einer Trilogie, die zunächst dystopische Elemente besaß, sich dann aber doch eher in Richtung Endzeit-Roman entwickelte. 

Inhalt: Zwei lebt in einer Enklave in den alten U-Bahn-Tunneln von New York City. Sie ist in diesen Tunneln, in denen keiner wirklich alt wird, geboren und von den Ältesten weiß sie nur ein: "Oben" kann man nicht überleben - warum weiß keiner mehr. Gerade hat Zwei in einer Zeremonie ihren Namen bekommen und wurde zur Jägerin ernannt. Ihr Partner bei der Jagd ist ausgerechnet Bleich, den keiner in der Enklave wirklich einschätzen kann, denn als einziger ist er nicht in der dort zur Welt gekommen, sondern wurde verwahrlost in den Tunneln gefunden - er behauptet sogar von der Oberfläche zu kommen, doch das glaubt ihm niemand.
Die Aufgabe der beiden besteht darin in den Tunneln nach Nahrung zu suchen und ihr zu Hause vor den "Freaks" zu beschützen. Doch diese Wesen, von denen man nur noch erahnen kann, dass sie mit den Menschen verwandt sind, werden schlauer und die Verteidigung schwieriger. Doch dann passiert das unfassbare: Zwei wird eines Verbrechens angeklagt und verbannt. Bleich zögert nicht sich ihr anzuschließen und gemeinsam verlassen sie die Tunnel. Was werden sie dort oben finden?

Die erste Hälfte, die Hälfte in den dunklen, gruseligen Tunneln, hat mir sehr gut gefallen. Hier präsentiert die Autorin eine sehr gut durchdachte, bedrückende Dystopie in Form einer unterirdischen Enklave, geführt von Ältesten, die kein Mitleid kennen und vor allem streng auf die Einhaltung ihrer Regel achten. Die Aufgaben sind eindeutig verteilt. Es gibt Jäger, zu denen nun auch Zwei gehört, Schaffer, die Gegenstände herstellen, und Zeuger, die für Nachwuchs sorgen. Ansonsten sind Beziehungen und vieles andere verboten. Dennoch kommen Zwei und Bleich sich in den Tunneln, auf ihren einsamen Streifzügen, etwas näher - doch die Grenzen halten sie ein. Mit den "Freaks" schafft die Autorin in dieser unterirdischen Welt eine Bedrohung von außen, mit den Ältesten und einer möglichen Rebellion eine prekäre Situation im Inneren.

Auch die Charaktere "unten" überzeugen. Die Ich-Erzählerin Zwei, die nichts anderes kennt als die Tunnel und Stolz ist, eine Jägerin geworden zu sein. Schnell wird der Unterschied zu ihrem Partner Bleich klar: Zwei achtet ängstlich darauf, die Regeln nicht zu verletzten, Bleich achtet darauf, nicht aufzufallen. Er bleibt in der Enklave der Außenseiter, was die Partnerschaft der beiden für Zwei ohnehin schon gefährlich macht, denn Bleich bekommt nie die einfachen Aufträge und sie muss ihn begleiten. Und auch wenn Zwei ihm nicht glauben kann, dass er oben gelebt hat, wie auch die Ältesten ihm das nicht glauben, wird er dennoch ihr engster Vertrauter und weckt Zweifel in ihr. Die Beziehung der beiden ist, solange sie unter der Erde sind, sehr behutsam, entwickelt sich langsam, aber glaubhaft und die schrittweise Annäherung, war interessant zu verfolgen.

Doch dann verlassen Zwei und Bleich die Tunnel und, während sie ihre Protagonisten an die Oberfläche schickt, lässt die Autorin die Dystopie, diese wunderbare aufgebaute unterirdische Welt, mit allen Ansätzen von Rebellion und den ersten Zeichen von Veränderung, einfach fallen und überlässt sie ihrem eigenen Schicksal, das mit der Ich-Erzählerin plötzlich nicht mehr verbunden ist. Mit dem Verlust dieses interessanten Gesellschaftssystems verliert der Roman auch fast alles andere, was ich als interessant bezeichnen könnte. Die Beziehung zwischen Bleich und Zwei entwickelt sich nicht mehr, neu hinzukommende Charaktere sind bestenfalls langweilig, wenn sie nicht gar völlig deplatziert wirken, und nicht einmal die actionreichen Kämpfe haben eine ähnliche Intensität wie "unten". 

Einzig Zweis Entwicklung, die Art, wie sie all das Neue entdeckt, was an der Oberfläche auf sie wartet, war noch halbwegs lesenswert. Ansonsten dümpelte die Handlung vor sich hin und wirkte zudem noch etwas konstruiert, denn obwohl Zwei und Bleich sich nun in einer viel größeren Welt bewegen, werden sie aufgespürt, als würde eine Leuchtreklame über ihren Köpfen schweben. Das wirkte alles nicht mehr glaubwürdig.
Schon bald, nachdem die beiden an die Oberfläche kamen, erinnerte mich das Buch auch immer mehr an den Hollywood-Film "I am Legend" - und ich hoffte, das sei ein vorübergehender Eindruck und das Ende des Buches würde nicht ebenso aus der Luft gegriffen sein, wie das Ende dieses Films. Aber meine Hoffnung wurde enttäuscht, denn wo vorher rationale Entscheidungen und unerbittliche Kämpfe entscheidend waren, führten letztendlich wirre Halluzinationen ohne erkennbare Logik zum - vorerst - rettenden Ziel. Das konnte ich nicht mehr nachvollziehen.

 Sprachlich fand ich "Die Enklave" ansprechend, denn durch die Ich-Perspektive ist man als Leser nah am Geschehen und Zwei ist zudem ein gelungener Charakter, der über weite Teil des Buches überzeugen konnte. Das Ende hat mich zwar nicht überzeugt, aber es lässt noch Raum für eine Weiterentwicklung in den Folgebänden der Trilogie, auf die ich insgeheim hoffe - denn der Stand der Beziehung zwischen Zwei und Bleich kann einfach nicht so stehen bleiben, es muss noch einen Weg geben aus den Anfängen einer Liebesgeschichte etwas zu machen, was diese Bezeichnung auch verdient hat.

Fazit: Es beginnt mit einer faszinierenden Dystopie, der unvorstellbaren Idee einer Gesellschaft, die seit Generationen unter der Erde lebt und strenge Regeln eiskalt durchsetzt. Leider wird dieser Ansatz sehr plötzlich fallen gelassen und, obwohl es sich zunächst interessant anhört, dass Zwei und Bleich die Oberfläche aufsuchen, findet sich dort oben kein spannender, überzeugender Ersatz mehr für den aufgegebenen Plot der ersten Hälfte. Daher leider nur 3 Sterne.


Die "Razorland"-Trilogie (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Die Enklave" (Mai 2011, engl. Originaltitel: "Enclave")
  2. noch nicht bekannt (engl. Originaltitel: "Outpost")
  3. noch nicht bekannt

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 352
Verlag : Blanvalet
ISBN: 978-3442268122
Preis: € [D] 14.00

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Rezension zu "Das Land der verlorenen Träume" von Caragh O'Brien


 Ein Folgeband, der die Vorgeschichte kaum aufgreift

"Das Land der verlorenen Träume" von Caragh O'Brien ist nach "Die Stadt der verschwundenen Kinder" der zweite Teil einer dystopischen Trilogie, die sich hauptsächlich mit den Thema der Fortpflanzung innerhalb eines stark eingeschränkten Genpools beschäftigt. Während ich den ersten Teil überraschend gut fand und er zu einem meiner Highlights der letzten Monate wurde, ist die Geschichte im zweiten Band zwar immer noch gut, aber in meinen Augen leider doch etwas schwächer als der Vorgänger.

Inhalt: Die 16jährige Gaia ist mit ihrer neugeborenen Schwester Maya tagelang durch das Ödland marschiert und beide sind kurz vorm Verhungern, als sie ein Reiter findet und sie in das Dorf Sylum mitten im Sumpf bringt, wo Gaia erfährt, dass ihre Großmutter dort gelebt hat. Jetzt regiert in dem Dorf eine blinde Frau, die Matrach, mit harter Hand. Maya wird in die Obhut einer anderen Familie gegeben und Gaia bleibt nichts anderes übrig als sich den strengen Regeln zu beugen, denn niemand, der länger als ein paar Tage in dem Dorf gelebt hat, kann es wieder verlassen, ohne bei dem Versuch zu sterben. Doch auch das Dorf selbst stirbt, denn es werden kaum noch Mädchen geboren, weswegen Frauen dort sehr wertvoll sind, und viele Männer sind unfruchtbar. Gaia fühlt sich nicht im Stande an den strengen Regeln, die sie kaum nachvollziehen kann, etwas zu Enden, doch das Auftauchen eines alten Bekannten reist sie aus ihrer Resignation...

In sich hat auch "Das Land der verlorenen Träume" wieder eine durchaus ansprechende Handlung, die allein schon überzeugen kann, doch leider konnte ich nun einmal nicht ausblenden, das es sich hier um den zweiten Teil einer Trilogie handelt. Als ich dieses Buch in die Hand nahm, wollte ich keine neue Geschichte lesen, sondern eine Weiterentwicklung, die sich einiger offener Fragen des ersten Teils annimmt und diese beantwortet. Aber das passiert nicht. Kaum etwas von der Vorgeschichte wird aufgegriffen und statt der Enklave wird eine völlig neue, eigenständige Dystopie entworfen. Nur Gaia, Leon und Maya bleiben als Konstante erhalten, alles andere ist neu, von den Charakteren selbst bis hin zu den genetischen Besonderheiten dieser neuen, kleinen Welt. So wie Gaia im ersten Teil den Geheimnissen ihrer Eltern auf der Spur war, löst sie jetzt die Rätsel um ihre Großmutter. Das überraschende Ereignis am Ende des ersten Teil, Leons Verhaftung, wird natürlich aufgelöst, aber selbst das geschah für mich nicht auf eine zufriedenstellende Weise, sondern eher nebenbei.

Natürlich spielten hier auch meine Erwartungen eine Rolle. Gaias Brüder sind noch nicht gefunden, Leon war verhaftet, also hatte ich erwartet, dass sich dieses Buch mit der Suche nach den beiden und mit Leons Befreiung befassen würde, aber nichts davon spielt eine Rolle. Stattdessen wird Gaia wieder zur Hebamme und sieht sich mit neuen moralischen Fragen konfrontiert. Außerdem buhlen gleich zwei neue junge Männer um ihre Aufmerksamkeit, was sie unter den strengen Gesetzen, nach denen Männer Frauen nicht berühren dürfen, in Gefahr bringt.

Gaia selbst verblasst dabei langsam. Sie wirkt unentschlossen, irgendwie schwammig, und ich habe die durchsetzungsfähige Protagonistin des ersten Bandes in ihr kaum wiedergefunden. Auch die anderen, neuen Charaktere überzeugten mich nicht wirklich - zumal ich nicht um sie gebeten hatte. Ich wollte keine neue Liebesgeschichte, erst recht keine Dreiecks- bzw. Vierecksgeschichte, denn ich mochte Leon und die Beziehung zwischen Gaia und ihm. Seine Rolle in diesem zweiten Teil hat das Buch daher in der zweiten Hälfte wieder ein wenig lesenswerter gemacht, aber der große Wurf wurde es einfach nicht mehr. Mir fehlte das Gefühl des ersten Teils und vor allem fehlte mir eine Hauptprotagonistin mit Profil - die neue Gaia ist zu wechselhaft.

Sprachlich hat mit auch "Das Land der verlorenen Träume" gut gefallen. Die Dystopie wirkt auch hier durchdacht und das matriarchalische System hat zusammen mit den genetischen Veränderungen sowie mit der mysteriösen Krankheit, welche die Bewohner daran hindert, den Sumpf zu verlassen, seine interessanten Seiten. Die Handlung ist vor allem in der zweiten Hälfte auch wieder spannend. Das Cover ist das des ersten Bandes mit einer anderen Farbe und gespiegelt. Ich fand schon den ersten Band eigentlich zu kindlich gestaltet und thematisch wenig passend und das gilt auch beim zweiten - wobei hier hinzukommt, dass es durch das gleiche Cover auch noch ein wenig langweilig ist.

Fazit: Ein wirklicher Folgeband ist "Das Land der verlorenen Träume" nicht. Er greift kaum eine der offenen Fragen des ersten Teil auf und entwirft eine völlig neue Dystopie, anstatt sich mit der alten zu befassen. Die Charaktere - mit Ausnahme von Leon - wirkten blasser. Ich fand das Buch insgesamt nicht schlecht, aber nicht annähernd so gut, wie den Vorgänger und nur, weil es in der zweiten Hälfte wieder etwas an Gefühl und Spannung zulegte und das Buch nichts für meine Erwartungen an seinen Inhalt kann, vergebe ich noch knappe 4 Sterne.



Die Birthmarked-Trilogie (mit Links zu Amazon.de):
  1. "Die Stadt der verschwundenen Kinder" (Jan. 2011, engl. Originaltitel: "Birthmarked") - meine Rezension
  2. "Das Land der verlorenen Träume" (Feb. 2012, engl. Originaltitel: "Prized")
  3. "Der Weg der gefallenen Sterne" (April 2013, engl. Originaltitel: "Promised")

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 464
Verlag : Heyne
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3453267282
Preis: € [D] 16.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Rezension zu "Gebannt - unter fremdem Himmel" von Veronica Rossi


Ein vielversprechender dystopischer Auftakt

"Gebannt - Unter fremdem Himmel" von Veronica Rossi ist der Auftakt einer dystopischen Science-Fiction-Trilogie im Jugendbuchsektor. Mich mich war dieser erste Band sehr überzeugend und mehr als vielversprechend.

Inhalt: Aria, Tochter einer Wissenschaftlerin und ausgestattet mit einer wundervollen Gesangsstimme, lebt in einer Biosphäre: Ein abgeschotteter Lebenraum mit hohen technischen Standards, dessen Bewohner sich fast ausschließlich in den so genannten "Welten", wie sie die virtuellen Realitäten nennen, aufhalten. Doch plötzlich gerät Arias heile Welt aus den Fugen: Ihre Mutter, die sich in einer anderen Biospäre aufhält, ist nicht mehr zu erreichen, und Aria steckt in Schwierigkeiten, die zu ihrer Verbannung aus der geschützten Umgebung führen.
Die Welt außerhalb ist gefährlich, doch Aria findet Hilfe. Der "Außenseiter" Perry, der in einem Dorf in der Wildnis lebt, findet sie und rettet ihr das Leben. Gemeinsame Interessen binden das ungleiche Paar aneinander, denn Perry braucht Aria, um seinen Neffen Talon aus einer Biosphäree zu befreien, und Aria braucht Perrys Hilfe, um ihre Mutter zu finden und in der Wildnis zu überleben. Mit der Zeit verändern sich die Gefühle der beiden für einander, während ihre Reise einige Überraschungen bereithält...

Eigentlich klingt "Gebannt - Unter fremdem Himmel" wie eine unter vielen Dystopien, die gerade vor allem unter den Jugendbüchern und besonders gerne als Trilogien den Buchmarkt bevölkern. Für mich sind es allerdings besonders zwei Dinge, die diese Geschichte wirklich aus der Masse herausstechen lassen und sie besonders lesenswert macht.

Zum Einen ist das die Welt, welche die Autorin mit viel Liebe zum Detail erdacht hat. Das ganze ist recht weit in der Zukunft angesiedelt, die Menschheit hat sich vollständig verändert, wie auch ihr Lebensraum. Die Siedler in den geschützten Lebensräumen kennen keine Gefahren, keine Schmerzen und keine Angst. Ihr Leben findet nicht in der Realität sondern in Scheinwelten statt und sie werden schon vor ihrer Geburt genetisch manipuliert und optimiert. Die Menschen in der Wildnis führen ein einfacheres Leben, doch auch sie haben sich verändert. Bei einigen haben sich Sinne, wie das Sehen, das Hören oder das Riechen, so stark verbessert, dass einige unter ihnen, so wie Perry, sogar Gefühle riechen können. Das Leben in der Wildnis ist hart und von strengen Regeln und Kämpfen dominiert. Eine Besonderheit in dieser Zukunftsvision stellt der Himmel dar, denn die Luft über den Köpfen der Menschen selbst ist zur größten Lebensgefahr geworden. Der "Äther", wie es genannt wird, tobt und in wilden Stürmen schießen tödliche Blitze so Boden. Die Gegensätze dieser Welt, die vermeintlich sicheren Biosphären, die ebenso Zufluchtsort wie Gefängnis für die Menschen sind, auf der einen und die Wildnis voller Gefahren auf der anderen Seite, bilden ein sehr faszinierendes und vor allem auch gut durchdachtes und spannendes Gesamtbild.

Das zweite herausstechende Merkmal dieses Romans sind seine Protagonisten und die Liebesgeschichte, die sich zwischen Perry und Aria entwickelt. Beide, sowohl Aria als auch Perry, sind eigenständige Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, die diesem Roman viel Abwechslung und den Charakteren selbst auch Tiefe geben. Die Liebesgeschichte entwickelt sich zudem langsam und sanft, ohne Kitsch oder überzogene Gefühlsbekundungen nach wenigen Minuten Bekanntschaft. Stattdessen ist sie glaubhaft, sehr romantisch und gelungen.

Auch der Schreibstil und der Aufbau des Romans konnten mich überzeugen. Die Kapitel werden entweder aus der Sicht von Aria oder von Perry, jeweils in der dritten Person, erzählt. Die Sprache selbst liest sich flüssig und vermittelt eine gefährliche, teilweise unheimliche und spannungsgeladene Atmosphäre, die mich als Leser mit den Figuren richtig mitfiebern ließ. Die schöne Gestaltung des Covers soll natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, denn der dunkle Hintergrund mit den verschnörkelten, farbigen Akzenten ist ein wahrer Eye-Catcher. Auch das Cover der US-amerikanischen Ausgabe, "Under the Never Sky", hat ihren Reiz.

Fazit: Sehr lesenswerte Zukunftsvision. Dunkel und gefährlich, mit einer schönen Liebesgeschichte, überzeugenden Charakteren und einer gut durchdachten Handlung. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. 5 Sterne 



Die Aria-&-Perry-Trilogie von Veronica Rossi (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Gebannt - Unter fremdem Himmel" (März 2012, englische Originalausgabe: "Under the Never Sky")
  2. "Getrieben - Durch ewige Nacht" (Mai 2013, englische Originalausgabe: "Through the Ever Night")
  3. "Geborgen - In unendlicher Weite" (März 2014, englische Originalausgabe: "Into the Still Blue")
Für Oktober 2012 ist außerdem eine eBook-Kurzgeschichte (englisch) angekündigt, die sich näher mit der Beziehung zwischen zwischen Perrys Freund Roar und seiner Schwester Liv befassen wird.

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
 Seiten: 432
Verlag: Oetinger
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3789146206
Preis: € [D] 17.95

 Weitere Informationen sowie eine Leseprobe gibt es auch auf der Homepage zum Buch und auch auf der Verlagshomepage ist es zu finden.

Auch einen Trailer gibt es zum Buch


Rezension zu "Ich hätte es vorgezogen zu leben" von Thierry Cohen


Ein Buch, das zu Tränen rührt

"Ich hätte es vorgezogen zu leben" ist ein sehr emotionaler Roman aus der Feder des französischen Autors Thierry Cohen, der mir insgesamt sehr gut gefallen hat.

Inhalt: Jeremy begeht am Abend seines 20. Geburtstags Selbstmord, da seine große Liebe Victoria seine Gefühle nicht erwidert. In einem hitzigen Streitgespräch mit Gott verabschiedet sich Jeremy von der Welt, doch ein Jahr später, am Morgen seines 21. Geburtstags wacht er wieder auf. An seiner Seite liegt Victoria, die ihm liebevoll zum Geburtstag gratuliert. Offenbar sind die beiden doch noch ein Paar geworden, nur Jeremy kann sich an nichts erinnern. Der Verdacht auf einen vorübergehenden Gedächtnisverlust bewahrheitet sich nicht, denn, als Jeremy das nächste Mal erwacht, hat er erneut Geburtstag - dieses Mal sind Jahre vergangen. Mit Entsetzen stellt er fest, dass sein Leben ganz anders verläuft, als gedacht, und er sich in dem Jeremy, der dieses Leben abgesehen von seinen wenigen wachen Stunden an seinen Geburtstagen führt, gar nicht wieder erkennt. In der kurzen Zeit, die ihm bleibt, versucht er den Schaden in Grenzen zu halten, doch wird er damit sein gemeinsames Leben mit Victoria retten können?

"Ich hätte es vorgezogen zu leben" ist ein emotional mitreißender Roman mit überzeugendem Hauptprotagonisten. Jeremy befindet sich oft am Rande der Verzweiflung, während er hilflos mit ansehen muss, wie ein anderer - sein anderes Ich, an das er keine Erinnerung hat - sein Leben zerstört. Mit allen und teilweise sehr drastischen Mitteln versucht er zu retten, was noch zu retten ist, und muss doch zusehen, wie sein Leben innerhalb weniger Stunden an ihm vorbeizieht, wie er jedes Mal in einem älteren Körper erwacht, ohne zu wissen, wie viele Jahre ihm dieses Mal fehlen werden, und wie Freunde und Familie sich von ihm abwenden.

Die Informationen darüber, was in den vergangenen Jahren passiert ist, streut der Autor sehr geschickt ein, ohne seine Protagonisten allzu unrealistisch reflektieren zu lassen. Stattdessen klaubt Jeremy sich alles aus Andeutungen und Fundstücken zusammen, die für ihn oft kaum Sinn ergeben. Auch der Leser tappt zusammen mit dem Protagonisten im Dunkeln und das Buch bleibt bis zum Ende fesselnd, sehr emotional, rührend und spannend.

Insgesamt hat die Geschichte einen ausgeprägten religiösen Hintergrund, was mich als unreligiöse Leserin aber nicht abschreckte. Der Roman wird schlüssig erzählt und vor allem hat dieses Buch, die zu Tränen rührende Aufforderung, das Leben zu nutzen, das man zur Verfügung hat, eine Aussage, die es nicht nur lesenswert macht, sondern es auch lange im Gedächtnis bleiben lässt.

Fazit: Ein wundervoller, emotionaler Roman, der mir Tränen in die Augen steigen ließ. Sehr lesenswert. 5 Sterne.



"Ich hätte es vorgezogen zu leben" von Thierry Cohen bei Amazon.de (mit Leseprobe) - auch als Taschenbuch erhältlich

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, März 2008
 Seiten: 224
Verlag: btb
französische OriginalausgabeJ'aurais préféré vivre
ISBN: 978-3442752058
Preis: € [D] 17.95

Erschienen im btb-Verlag


Montag, 27. August 2012

Rezension zu "Simpel" von Marie-Aude Murail



In dem Monsieur Hasehase eine WG auf den Kopf stellt

"Simpel" von Marie-Aude Murail war für mich ein Spontankauf, der anschließend eine ganze Weile in meinem Regal lag, bis ich ihn endlich gelesen habe. Jetzt bereue ich es ein bisschen, dass ich dieses Buch so lange habe warten lassen, denn es ist einfach wundervoll!

Inhalt: Simpel ist eigentlich 22 Jahre alt, aber geistig behindert und auf dem Stand eines Dreijährigen. Lange Zeit hat er in einer Anstalt gelebt, sich dort aber nicht wohl gefühlt. Jetzt hat sein 17jähriger Bruder Colbert beschlossen, sich um ihn zu kümmern. Keine leichte Aufgabe für einen Schüler, der in Paris auf sich allein gestellt ist. Die einzige Wohnung, die Colbert für die beiden finden kann, ist eine Studenten-WG. Die Studenten sind zunächst wenig begeistert von ihren neuen Mitbewohnern.

Sprachlich ist "Simpel" relativ einfach gehalten, was jedoch für dieses Jugendbuch angemessen ist und den Lesespaß keineswegs trübt. Die Charaktere haben alle ihre speziellen Eigenarten und teifgehende Persönlichkeiten, sodass jeder der WG-Bewohner die Geschichte auf seine Weise bereichert. Im Mittelpunkt stehen natürlich Simpel und sein jüngerer Bruder Colbert. Besonders Colbert ist oft der Verzweiflung nahe, denn in seinem Alter und mit den Pflichten eines Schülers ist er mit der Aufsicht über Simpel eigentlich überfordert, doch seinen Bruder wieder in die Anstalt zurückzuschicken, die dieser so sehr hasst, bringt er nicht übers Herz.

Simpel selbst hat jede Menge Unfug im Kopf und mischt dadurch auf sehr charmante Art die WG auf. Die Mitbewohner, die ihm erst sehr skeptisch gegenüberstanden, sehen sich durch die einfache Sicht des behinderten Mannes auch selbst aus einem neuen Blickwinkel. Sie finden durch ihn den Mut ihr Leben zu ändern oder um ihre Liebe zu kämpfen. Hinter Simpels Spiel und seiner Art, über einen Stoffhasen names Monsieur Hasehase zu kommunizieren, wenn er selbst es nicht kann, stecken aber auch viel ernst und viele traurige und berührende Momente, die dem Buch sehr viel Tiefe geben. Es geht richtig ans Herz, nicht nur dem Leser, sondern auch den anderen Figuren im Buch.
Monsieur Hasehase hat es übrigens faustdick hinter den Ohren und stachelt Simpel gerne mal an. Besonders süß sind die Kapitelüberschriften, die ankündigen, was der Stoffhase im folgenden Kapitel erleben wird.

Fazit: Ein sehr schönes, berührendes Buch über das Anderssein und den Mut sein Leben zu ändern. Obwohl es ein Jugendbuch ist, ist es auch im Erwachsenenalter sehr lesenswert. 5 Sterne


"Simpel" von Marie-Aude Murail bei Amazon.de

Allgemeine Informationen
Ausgabe: Taschenbuch, 2. Auflage, Okt. 2010
 Seiten: 304
Verlag: Fischer Taschenbuchverlag
französische Originalausgabe: Simple
ISBN: 978-3596185962
Preis: € [D] 7.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Mein Buch wurde beschlagnahmt...(Ein Kater-Post)

Am Wochenende war es hier ja ziemlich ruhig, deswegen gibt es heute Morgen erstmal einen kleinen Spaß-Post mit meinem Katerchen. Dem sind die heißen Tage der letzten Wochen übrigens wohl weniger gut bekommen, denn während er da nach dem Frühstück den ganzen Tag nur rumgedöst hat und auf keinen Fall zum Knuddeln gekommen ist, hat er jetzt anscheinend massiven Nachholbedarf und klebt an mir, wie eine Klette.

Gerade habe ich auf meiner Couch ein bisschen gelesen und nur mal kurz das Buch an mein Bein angelehnt, um einen Schluck zu trinken. Da kam jemand angerobbt, um mal einen Blick in die Seiten zu werfen und hat sie gleich ziemlich besitzergreifend davorgelegt - zum Glück lag die Kamera auf dem Couchtisch *g*


Allerdings hat er sich nicht lange mit "Ashes - Brennendes Herz" aufgehalten. Vielleicht hat er gemerkt, dass darin ziemlich viele Hunde vorkommen und keine Miezekatzen. Und wenn mein Kater eins nicht leiden kann, dann sind das Hunde...

Habt ihr auch mitlesende Haustiere, die vielleicht neben euch (oder auf euch, wie meiner) rumliegen, während ihr lest?

Ich lese jetzt noch ein paar Seiten und wollte dann mal ein paar Rezensionen schreiben, bevor ich heute Abend wieder arbeiten muss. Im Moment bin ich immer relativ viel unterwegs, da bleiben die gerade irgendwie liegen...

Freitag, 24. August 2012

Tauschticket: Jetzt doch wieder...

Nachdem ich ja gestern meine zu vertauschenden Bücher vorgestellt habe, habe ich heute den ganzen Tag darüber nachgedacht, mein Tauschticketregal, das seit einer ganzen Weile schon schlummert, weil ich erst einmal meine angesammelten Tickets eintauschen wollte, wieder zu beleben und dabei gleich eine kleine Aktion entdeckt:

Tauschticket.de verschenkt im Rahmen einer Blogger-Aktion 50 Amazon-Gutscheine im Wert von jeweils 10 Euro.

Da mache ich doch mal mit. Wie die meisten sicher wissen, ist Tauschticket eine Tauschbörse - ursprünglich für Bücher. Mittlerweile gibt es aber noch viele weitere Kategorien. Gehandelt wird mit sogenannten Tickets, die ihr für vertauschten Angebote vom Tauschpartner erhaltet. Ihr könnt 1 bis maximal 5 Tickets für einen Artikel veranschlagen. Um Tauschen zu können müsst ihr außerdem ein Tauschguthaben aufladen, denn jeder Tausch kostet für den Anfordernden 0.49 Cent.

Und jetzt einige Tipps von mir, wie ich es immer gemacht habe und auch wieder machen werden:
  • AUSSAGEKRÄFTIGE FOTOS: Ihr müsst keine Bilder einstellen, um einen Artikel zum Tausch anzubieten, aber es hilft natürlich. Früher konnte man nur ein Bild einstellen, mittlerweile aber mehrere. So könnt ihr den Zustand der Bücher durch Bilder direkt dokumentieren. Das ist viel anschaulicher als ein Text allein und ich würde diese Möglichkeit auch wirklich nutzen. Manche scannen die Cover ihrer Bücher - sieht hübsch aus, hat aber leider für den Zustand der Artikel keine Aussagekraft. Daher mein Tipp: MACHT FOTOS. Da tausche ich persönlich dann auch am liebsten. 
  • EHRLICHE ZUSTANDSBESCHREIBUNGEN: Seit lieber zu genau bei der Zustandsbeschreibung und gebt alles an, als etwas zu verschweigen. Sonst kriegt ihr nur schlechtere Bewertungen und das ist unnötig und vereinfacht das Tauschen nicht gerade. Geht bei der Beschreibung ruhig ins Detail. Leserillen oder angestupste Ecken - das ist der Zustand. So allgemeine Angaben wie "einmal gelesen" ist das, was ihr damit gemacht habt, verrät aber keinem, wie das Buch aussieht und auch "gut" und "sehr gut" können für zwei Menschen völlig verschiedenen Dinge sein.
  • INHALT ANGEBEN: Gebt eine kurze Inhaltsbeschreibung der Bücher, zum Beispiel den Klappentext an. Wer einfach nur stöbert, möchte vielleicht wissen, worum es geht und dafür nicht erst noch auf eine andere Seite, wie Amazon und Co., weiterklicken, um sich zu informieren.
  • SEIT ERREICHBAR: Lasst eure Tauschpartner nicht unnötig warten. Um ein Angebot zu bestätigen (oder mittlerweile auch abzulehnen) habt ihr ohnehin nur begrenzt Zeit, sonst gibt es schlechte Bewertungen. Auch beim Versand solltet ihr euren Tauschpartner nicht allzu lange warten lassen. Wenn ihr mal nicht erreichbar seit, dann gibt es die Urlaubsfunktion. Schickt euer Regal in den Urlaub und eure Angebote werden aus dem Tausch genommen, für einen von euch festgelegten Zeitraum. 
Das wären erstmal meine wichtigsten Tipps. Natürlich solltet ihr bei der Einschätzung eurer Artikel auch realistisch sein, was die Ticketanzahl angeht, sonst bleibt ihr darauf sitzen.

So und jetzt werde ich weiter mein eigenes Regal bearbeiten, damit ich in den nächsten Tagen dort ein paar neue Sachen einstellen kann.

Rezension zu "Die Wächter Edens" von Stephan R. Bellem


Leider viel zu oberflächlich...

"Die Wächter Edens" ist ein Fantasy-Roman des deutschen Autors Stephan R. Bellem und das erste Buch des Autors, das ich gelesen habe. Leider konnte es mich - trotz guter Ansätze - nicht überzeugen.

Inhalt: Arienne ist angehende Journalistin und einer Mordserie auf der Spur. Mehrere Menschen wurden in letzter Zeit verbrannt aufgefunden und, obwohl die Polizei keine Zusammenhänge sieht, wittert Arienne die große Story. Zusammen mit ihrem älteren Kollegen Tom macht sie sich auf die Suche, ohne ahnen zu können, auf welche übernatürlichen Kräfte sie hier noch treffen wird.
Etwa zur gleichen Zeit wird Antonio, Mitglied der Schweizer Garde, in eine kleine Kirche nach Deutschland geschickt, um dort eine geheime Gruppe zu unterstützen: Den Engel Vincent und seine beiden Paladine Shane und Noriko. Von der Existenz dieser Dämonen jagenden Organisation ist Toni sehr überrascht, doch er beginnt auch an Vincent zu zweifeln. Sind seine Mittel zur Dämonenjagd angemessen? Auf welcher Seite steht er wirklich und was verbindet ihn mit dem verstoßenen Engel Nathaniel, gegen den er eine unerbittliche Fehde führt?

Die Grundidee dieser sehr religiös angehauchten Urban-Fantasy hat mit sehr gut gefallen und es las sich zu Beginn auch wirklich gut. Der Autor schreibt flüssig und überzeugt mit spannenden Perspektivenwechseln und einer schlüssig aufgebauten Verfolgung. Leider bleibt die Handlung aber sehr oberflächlich und Hintergründe werden - wenn überhaupt - nur unzusammenhängend erläutert. Ich hatte das Gefühl, alles wichtige nur aus Nebensätzen zu erfahren und mir die Beweggründe der Figuren aus diesen Nebensätzen zusammenkratzen zu müssen, wobei selbst das teilweise kaum möglich war.

Gerade die Engel, Vincent und Nathaniel, blieben mir weitestgehend schleierhaft. Zwar haben sie eine gemeinsame Geschichte in der Vergangenheit, die mehrfach angeschnitten wird, aber schlüssige Folgerungen für ihre charakterlichen Entwicklungen in der Gegenwart und ihre verschiedenen Standpunkte bei der Dämonenjagd und gegenüber Arienne konnte ich daraus nicht ziehen. Die gemeinsame Vergangenheit - deren Aufarbeitung übrigens mehr im Mittelpunkt der Handlung steht als die aktuelle Mordserie - schien mir so schwammig und ohne jeden Zusammenhang, dass ich darauf einfach nicht schlau werden konnte.

Auch Ariennes Charakter, der eigentlich ebenfalls interessante Hintergründe und zum Ende hin große Überraschungen zu bieten hatte, enttäuschte mich nach einer anfänglichen Begeisterung. Auch ihre Rolle in der Welt aus Engeln und Dämonen wurde einfach unzureichend herausgearbeitet und erläutert. Wieder musste ich mir aus den spärlichen Informationen, die nebenbei eingestreut wurden, etwas zusammenkratzen, was leider nur ein recht unzufriedenstellendes Gesamtbild ergab, denn die Fantasy-Elemente in diesem Buch blieben mir weitestgehend fremd.
Einige Nebencharaktere wie Tom, der Paladin Shane oder - der beste von allen - ein hochkultivierter, aus Frankreich stammender Gargoyle, konnten mich dagegen völlig überzeugen und sorgten gelegentlich auch mal für ein paar Schmunzler in der ansonsten zwar spannenden, aber doch recht oberflächlichen und zu schnell erzählten Handlung.

Für die nötige Vertiefung der Hintergründe und eine schlüssige Charakterentwicklung, ohne die dieses Buch für mich einfach kaum funktioniert hat, hätten es gut und gerne 100 weitere Seiten sein dürfen. So bleibt vieles nur angeschnitten, viele Informationen werden eingestreut, viele Fragen gestellt - doch am Ende bleiben sie meisten unbeantwortet oder - im besten Falle - bleibt es dem Leser selbst überlassen aus den Einzelteilen einen immer noch recht löchrigen Flickenteppich zusammen zu basteln. Für einen Einzelband war die Geschichte leider einfach unbefriedigend und daran konnte auch ein gelungenes, dramatisches Ende nichts mehr ändern.

Fazit: Gute Ansätze, leider so unzusammenhängend erzählt, dass ich weder die Charaktere noch die Hintergrundgeschichte wirklich nachvollziehen konnte. Von dem Buch bleibt trotz Spannung und gutem Schreibstil nichts übrig. Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternen. Ich selbst würde dieses Buch definitiv kein zweites Mal lesen und daher vergebe ich letztendlich leider nur 2 Sterne. Das Potential war da, aber für eine lesenswerte Geschichte fehlt doch noch einiges.


"Die Wächter Edens" von Stephan R. Bellem bei Amazon.de (mit Leseprobe)

Allgemeine Informationen
Ausgabe: Broschiert, Sep. 2011
 Seiten: 309
Verlag: Otherworld Verlag
ISBN: 978-3800095483
Preis: € [D] 14.95

   Das Buch auf der Verlagshomepage

Donnerstag, 23. August 2012

Meine Tauschseite: Könnt ihr loslassen?

Ich trenne mich eigentlich nur sehr ungern von Büchern, aber jetzt muss ich doch mal ein paar ziehen lassen: Meine Regale haben ihre Grenzen erreicht (und eigentlich auch schon überschritten).

Deswegen habe ich aussortiert - und das war echt nicht einfach. Für jedes Buch, dass ich auf den "Tauschen"-Stapel gelegt habe, wollte ich am liebsten ein anderes wieder runternehmen...aber eine erste kleine Auswahl ist getroffen


Ganz unten liegt auch noch "Der Schattenspieler" von Michael Römling - war irgendwie nicht mehr mit auf dem Foto.

Zum Tauschen habe ich dann ab jetzt eine neue Seite eingerichtet.

Ich muss mich noch ein bisschen daran gewöhnen, dann wandern mit der Zeit bestimmt noch weitere Bücher auf die Liste.

Wie macht ihr das? Horten und zur Not Regale anbauen (eigentlich meine Taktik, aber ich habe keinen Platz mehr für Regale), verkaufen, vertauschen...? Könnt ihr euch auch so schwer trennen wie ich oder fällt euch das ganz leicht?

Dienstag, 21. August 2012

Neuer Lesestoff: War ich standhaft in der Bibliothek?...

...Nein, natürlich nicht. Ich hatte mir zwar ganz fest vorgenommen, nur Bücher wegzubringen, aber keine neuen mitzunehmen, aber daraus ist nichts geworden. Obwohl ich nur ganz schnell durch gehuscht bin, haben zwei Bücher mich quasi dazu überredet, sie mitzunehmen. Wirklich, die wollten das auch ;-).
Außerdem habe ich immerhin vier Bücher weggebracht und nur zwei wieder mit nach Hause genommen - und wenn meine Ausleihe nach einem Bibliotheksbesuch kleiner ist, als davor, dann ist das eigentlich auch schon ein Erfolg.

Hier sind die beiden Neuzugänge aus der Bibliothek:

"Wem gehört dein Herz?" - Mortal Kiss 2 - von Alice Moss

Kurzbeschreibung (Achtung, Spoiler zu Teil 1)

Mit Finn für immer an ihrer Seite und den Ferien vor der Tür könnte für Faye eigentlich der beste Sommer ihres Lebens beginnen. Doch der Kampf gegen die uralten Kreaturen der Finsternis hat tiefe Spuren hinterlassen nicht nur bei ihr. Lucas Finns Halbbruder verschwindet plötzlich spurlos, und Finn scheint das völlig egal zu sein. Erst als zwei unheimliche Fremde in der Stadt auftauchen und über die Motorradgang herfallen, wird ihm klar, dass die Dämonen längst ein neues Ziel im Visier haben. Gemeinsam mit seinen Männern nimmt er die Verfolgung auf, und auch Faye begleitet ihn. Sie ist sich sicher, dass Lucas in großer Gefahr schwebt. Doch das Grauen, das sie schließlich in den trostlosen Weiten der Wüste erwartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen ...

Meine Rezension zu Teil 1 findet ihr *HIER*
Ich fand es nicht überragend, aber die Fortsetzung möchte ich trotzdem gerne noch lesen. Ist auch keine langwierige Aufgabe, denn als ich es heute in der Bibliothek in die Hand nahm, war mein erster Gedanke: "Ups, ist das dünn." Es hat nicht einmal 240 Seiten - mehr als 100 weniger als der erste Band -  und dazu noch Leerseiten vor den Kapiteln, einen sehr großzügigen Rand, besonders unten (die Seitenzahl braucht wirklich keine Platzangst zu haben) und eine große Schrift.
"Dunkler Wahn" von Wulf Dorn

Kurzbeschreibung:

Sie liebt. Sie lauert. Sie tötet

Ein Rosenstrauß ohne Absender. Geschenke vor der Haustür. Briefe unter dem Scheibenwischer ... Der Psychiater Jan Forstner wird von einer Unbekannten mit Liebesbezeugungen überhäuft. Anfangs glaubt Jan noch an die harmlose Schwärmerei einer ehemaligen Patientin. Doch dann bittet ihn ein Journalist um Mithilfe im Fall einer geistig gestörten Person und wird kurz darauf ermordet. Jan erkennt, dass er ins Visier einer Wahnsinnigen geraten ist. Und seine Verfolgerin schreckt vor nichts zurück.

Ich habe bisher schon viel gutes von diesem Autor gehört, aber noch nichts vom ihm gelesen. Heute habe ich dann mal zugegriffen.

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Dann habe ich noch einen weiteren Neuzugang und zwar von Blogg dein Buch. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn ich hatte es auch auf der Wunschliste. Den Vorgänger "Eternity" habe ich vor ein paar Wochen aus der Bibliothek ausgeliehen und den lese ich jetzt gerade auch. Und dann kommt dieses Buch mit dem wunderschönen Cover:

"Endless" von Meg Cabot

Kurzbeschreibung (Achtung, eventuell Spoiler zu Teil 1)

Meena Harper, die Frau mit der Gabe, den Tod anderer vorherzusehen, steckt in Schwierigkeiten! Nicht nur hat sie gerade ihren Exfreund David mit einem Holzpfahl durchbohrt, nein, dann taucht auch noch Lucien auf, seines Zeichens Sohn des Dracula. Und wie der sichtlich entkräftete Vampir ihr gesteht, noch immer voller Gefühle für sie. Das gibt natürlich Probleme, denn Meena ist inzwischen Mitglied der Geheimen Garde, einer Organisation, die alles Vampirische vehement bekämpft …




Rezension zu "Die Besessene" von S.B. Hayes


 Das Problem mit den falschen Fährten...

"Die Besessene" von S.B. Hayes ist ein spannender Psychothriller für Jugendliche, der aber auch mich als Mittzwanzigerin vollkommen gefesselt hat. Leider nicht bis zum Ende...

Aber erstmal zum Inhalt: Katy ist ein künstlerisch begabtes Mädchen mit einer psychisch labilen Mutter, das das Gefühl hat, nirgends richtig dazuzugehören. Selbst bei ihren beiden engsten Freundinnen fühlt sie sich etwas außen vor. Doch alles scheint sich zum Guten zu wenden, denn sie besucht ein gutes College und Merlin, ihr absoluter Traumtyp, verliebt sich in sie. Doch dann taucht Genevieve auf, ein Mädchen mit auffällig grünen Augen, das Katy verfolgt und alles über sie zu wissen scheint. Sie mischt sich in Katys Unterricht, ihren Freundeskreis und sogar in ihre Beziehung zu Merlin ein und lässt keinen Zweifel daran, dass sie Katys Leben zerstören will. Katy beschließt sich ihr zu widersetzen und stellt mit ihrem besten Freund aus Kindertagen und Nachbarn Luke Nachforschungen zu Genevieves Vergangenheit an. Dabei stößt sie auf mysteriöse Geheimnisse...

"Die Besessene" hat mich direkt auf den ersten Seiten in ihren Bann gezogen. Es war spannend, mit hohem Gänsehautfaktor, und sehr geheimnisvoll. Wer ist Genevieve, wo kommt sie her und warum drängt sie sich in Katys Leben und droht sie zu zerstören? Genevieve ist ein sehr gelungener, rätselhafter Charakter. Sie wirkt eiskalt, ist berechnend und scheint Katy immer einen Schritt voraus zu sein. Sie kennt ihre Pläne und sabotiert sie, wo sie nur kann. Genevieve und ihre Geheimnisse geben dem ganzen Roman die drückende, mysteriöse Atmosphäre und die Spannung, die mich an dieses Buch fesselten.

Mit Katy und Luke begeben sich zwei sehr unterschiedliche Charaktere auf die Suche nach Genevieves Vergangenheit. Katy ist unsicher und eher ängstlich, Luke ist rational, erwachsener und durch seine Ausbildung zum Journalisten in Sachen Recherche vom Fach. Doch die Geheimnisse, auf die die beiden stoßen, sind mehr als nur überraschend. Genevieves Lebensweg war düster und wenig normal. Neben ihren Recherchen versucht Katy Genevieve davon abzuhalten ihr Leben zu zerstören. Mit mäßigen Erfolg. Außerdem schlägt Katy sich mit ihrer ängstlichen, labilen Mutter herum, die sie kaum aus dem Haus lassen möchte.

Neben den Charakteren überzeugte auch ein flüssiger, für ein Jugendbuch angemessener, aber nicht zu einfacher Schreibstil, der sich gut lesen ließ. Die Geschichte lebt besonders von dem Geheimnisvollen, das Genevieve umgibt, das Unerklärliche und Mysteriöse, auf das auch Katy und Luke in ihrer Vergangenheit treffen. Dadurch wird die Handlung in eine bestimmte Richtung gelenkt, inklusive falscher Fährten natürlich, wie es in einem Thriller ja nicht unüblich ist.

Doch da kam die Enttäuschung: Falsche Fährten müssen sich am Ende dennoch logisch in die Auflösung der großen Geheimnisse einfügen lassen und das ist bei "Die Besessene" nicht der Fall. Der Schluss lässt sich mit der vorherigen Handlung nicht vereinen und viele Ungereimtheiten in Genevieves Taten in Gegenwart und Vergangenheit wurden nicht einmal mehr thematisiert. Dabei ist das Ende an sich nicht einmal schlecht - es hat mir sogar recht gut gefallen. Nur in der Kombination mit Katys und Lukes "Ermittlungen" war es unausgereift und die überraschenden Wendungen wirkten irgendwie platt und an den Haaren herbeigezogen, da sie den Handlungsverlauf nicht im Mindesten erklären konnten.

Fazit: Ein sehr gelungener Psychothriller mit hohem Gänsehautfaktor und einer düsteren Atmosphäre. Leider lassen sich die falschen Fährten und die Wendungen am Ende nicht unter einen Hut bringen und erstere wurden daher gleich noch totgeschwiegen, was bei mir zu einer Enttäuschung führte. Gerade noch 4 Sterne, aufgrund des plumpen Endes eher mit Tendenz nach unten. Eingeschränkte Leseempfehlung.


"Die Besessene" von S.B. Hayes bei Amazon.de 

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, 1. September 2012
 Seiten: 420
Verlag: Deutscher Taschenbuchverlag
englische Originalausgabe: Poison Heart
ISBN: 978-3423760614
Preis: € [D] 14.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

 Übrigens gibt es auch einen Trailer zum Buch