Sonntag, 28. Oktober 2012

Neuer Lesestoff - dank mistiger Packstation in reduzierter Form

Guten Morgen!

An diesem saukalten, aber sonnigen Morgen, an dem ich in diesem Herbst zum ersten Mal mein Auto kratzen musste (was haben mir die kalten Finger und die beschlagenen Scheiben gefehlt!), melde ich mich nach der eher ruhigen Woche, in der ich viel unterwegs war, mit ein paar neuen Büchern zurück...


Eigenlich - und jetzt muss ich mal eben über meine Packstation schimpfen - hätten es heute morgen auch sieben Bücher sein können und nicht "nur" vier, denn ich habe gestern drei Nachrichten von der Packstation bekommen, hinter denen ich drei der vier Tauschbücher vermute, dich ich aktuell noch erwarte. Deswegen bin ich heute morgen auch gleich noch vorbeigefahren, aber das Eingabefeld an der Packstation funktionierte nicht und ich konnte meine PIN nicht eingeben. Meine Fächer blieben zu, meine Schätzchen müssen weiter in der Packstation frieren ... totaler Mist!

Und jetzt wieder zu den Bücher, die auch tatsächlich da sind.

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"MEERESRAUSCHEN" von Patricia Schröder habe ich bei einer Lovelybooks-Leserunde gewonnen und ich lese es auch aktuell schon. Ich musste leider ein bisschen verspätet in die Leserunde einsteigen, weil UPS die Zustellung an mich irgendwie nicht hinbekommen hat und es dann erst im zweiten Anlauf mit DHL hier ankam. 

"Meeresrauschen" ist der zweite Teil einer Contemporary-Fantasy-Trilogie und ist genauso wie "Meeresflüstern" optisch durch die aufgesetzten "Kristalle" ein richtiges Highlight. 

Leider steht die Rezension von mir zum ersten Band noch aus, deswegen hier beide Links für die Seiten der Bücher beim Coppenrath-Verlag, wo ihr auch die Klappentexte findet.
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"GIRL PARTS - AUF LIEBE PROGRAMMIERT" von John M. Cusick habe ich schon oft gesehen, aber mich nie besonders dafür interessiert. Letztens habe ich dann aber mal den Klappentext gelesen, und fand den so skurril, dass ich mir das Buch daraufhin bei Amazon gebraucht gekauft habe.

Kurzbeschreibung: "Rose wird frei Haus geliefert. Denn sie ist kein normales Mädchen. Sie ist ein Roboter, eine Gefährtin, geschaffen um den einen Jungen für immer und ewig zu lieben, auf den sie programmiert wurde. So treffen sich Rose und David, bei dem eine soziale Störung festgestellt wurde. Rose ist nun dafür da, ihn zu lieben und ihm Sozialverhalten beizubringen, insbesondere das zwischen Jungs und Mädchen ...
Eine bittersüße Geschichte um das Bedürfnis nach Sex, Liebe und Freundschaft und die Frage: Was macht einen Menschen menschlich?" (Quelle: luebbe.de)

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"DARK LOVE" von Lia Habel wollte ich schon lange einmal lesen. Jetzt konnte ich es bei Tauschticket für gerade einmal 1 Ticket ergattern und das auch nur in einem richtig guten Zustand.

Klappentext: "Flackernde Gaslampen, dampfbetriebene Kutschen und Digitagebücher – das ist die Welt von Nora Dearly im Jahr 2195. Die 17-Jährige lebt im Internat, bis sie eines Tages entführt wird: Denn ein Virus greift um sich, das Menschen in lebende Tote verwandelt – und Nora trägt als Einzige die Antikörper in ihrem Blut. Bald muss sie feststellen, dass es auch wandelnde Untote gibt, die sich ihre Menschlichkeit dank eines Antiserums erhalten können. Und Bram, ihr Entführer, ist einer von ihnen. Nora verliebt sich in den jungen Mann, doch die Endlichkeit seiner Existenz bedroht ihre Liebe. Nur Noras Vater, ein hochrangiger Wissenschaftler, könnte ein Gegenmittel entwickeln, doch er ist selbst infiziert und droht zu sterben. Ist Noras Welt endgültig dem Untergang geweiht?" (Quelle: Piper-verlag.de)

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"VERRÄTER DER MAGIE" von RebeccaWild habe ich bei einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, die am Mittwoch starten wird. Das Buch klingt unterhaltsam und ich freue mich schon drauf.

Kurzbeschreibung: "Sie sind eine schrille WG: Wassernymphe Elly, Vampir Nick und Kira, das Feenwesen, die mit der hilfsbereiten Sorte Fee aus den Märchen so gar nichts gemein hat. Und obwohl sie - die Paranormalen - keinem Menschen je etwas zuleide taten, werden sie von der Regierung in Reservaten gefangen gehalten, denn die Menschen haben Angst vor ihren ungewöhnlichen Mitbürgern. Drahtzieher der Panikmache sind machthungrige Magiere, und in den schlimmsten von ihnen verliebt sich Kira." (Quelle: Ravensburger.de)


So, das war's erstmal. Ich werde versuchen heute mal ein wenig mit den Rezensionen aufzuholen und außerdem herauszufinden, wie ich an meine drei Sendungen in der Packstation rankommen kann...

Was macht ihr so bei diesen kalten Tagen? Lesen?
Kennt ihr vielleicht schon eins der vier Bücher, die in dieser Woche bei mir eingezogen sind, und könnt mir dazu was erzählen?

Dienstag, 23. Oktober 2012

Rezension zu "Der Architekt" von Jonas Winner


Psychopathen machen noch keinen Psychothriller

"Der Architekt" von Jonas Winner versprach - sowohl optisch als auch inhaltlich - ein guter Psychothriller zu werden. Leider konnte er diese Erwartungen nicht halten.

Zuerst ein paar Worte zum Inhalt: Der mäßig erfolgreiche Drehbuchautor Ben wittert seine Chance auf seinen ersten, großen Roman. Er will über den Berliner Architekten Julian Götz berichten, der wegen Mordes an seiner Frau und seinen beiden Töchtern vor Gericht steht. Obwohl es keine aussagekräftigen Beweise gegen den Familienvater gibt, wird er beschuldigt, die drei Opfer nachts brutal erschlagen zu haben. Ben ist von dem Fall fasziniert und glaubt fest an Götz' Unschuld. Doch mit der Zeit kommen ihm Zweifel, denn den Mann und seine gesamte Familie umgeben Geheimnisse, in die Ben plötzlich mit hineingezogen wird...

Wie am Titel bereits zu erahnen, spielt die Architektur eine große Rolle in diesem Roman, der ein Psychothriller sein will, aber keiner ist. Die Grundidee hat dazu zwar das Potential und ist an sich ebenso wie die ersten Kapitel sehr viel versprechend, durch den Erzählstil des Autors konnte dieses Potential allerdings zu keinem Zeitpunkt wirklich entfalten. Problematisch war dabei zum einen schon der Schreibstil, der oft, sowohl in den erzählenden Passagen als auch in den Dialogen, hölzern wirkte, und zum anderen der Aufbau des Romans, der mehr als verwirrend war, sodass eine greifbare, vom Nervenkitzel geprägte Atmosphäre, wie sie für einen Thriller nötig ist, bei mir nicht aufkommen wollte.

Der Roman besteht im Wesentlichen aus zwei Erzählsträngen. Der Leser begleitet Ben bei seinen Recherchen zum Mordfall Götz und eine junge Frau namens Mia, die sich in rätselhafte Gesellschaft begibt. Leider dauert es sehr lange bis eine Verbindung zwischen diesen beiden Geschichten auch nur annähernd zu erahnen ist. Zudem sind beide Handlungen geprägt durch wirre, zusammenhangslos erscheinende Andeutungen, zweifelhafte Gedankengänge der Protagonisten und nicht nachzuvollziehende Entwicklungen bei den Charakteren selbst und in ihrer Umgebung, sodass ich letztendlich das Gefühl hatte, weder Mia noch Ben auch nur ansatzweise zu verstehen. Die Charaktere waren mir sowohl was die Sympathie als auch was das Verständnis für ihr Handeln angeht vollkommen fern, was dazu führte, dass ich mich nicht in die Geschichte hineinversetzen, sie mir nicht als Realität vorstellen und dadurch auch nicht mit den Protagonisten mitfiebern konnte. Wirklich spannend war es dadurch zu keiner Zeit, ein greifbarer Charakter oder ein roter Faden im Handlungsverlauf fehlten völlig.

Ganz davon abgesehen, dass das "Psycho" vor dem "Thriller" bei diesem Buch höchstens auf den Geisteszustand fast aller Charaktere anzuspielen scheint, war das Ende dann auch noch enttäuschend. Da ich die meiste Zeit des Buches im Dunkeln tappte und mich von einem wahnhaften Zustand der Protagonisten zum nächsten hangelte, hatte ich doch sehr auf eine schlüssige Auflösung des ganzen gehofft. Was aber kam, war genauso wirr und undurchsichtig, wie das gesamte Buch, unrealistisch bis zum Geht-nicht-mehr und entbehrte teilweise leider auch jeder Logik. Zudem wurden einige vorher erwähnte Aspekte von der Auflösung am Ende nicht mit eingeschlossen, sondern kommentarlos fallen gelassen. Insgesamt kann ich das Ende einfach nur als phänomenalen Unfug bezeichnen - so unrealistisch, dass es mir selbst in einem Fantasyroman deplatziert erschiene.

Fazit: Abgesehen von einer guten Grundidee und ein paar überzeugenden ersten Kapiteln war dieser "Thriller" für mich eine glatte Enttäuschung. Spannung kam kaum auf, die Charaktere verhielten sich ohne erkennbaren Grund unlogisch und verrückt und der Schreibstil war oft eher hölzern. Gerade noch zwei Sterne. Keine Leseempfehlung.


"Der Architekt" von Jonas Winner bei Amazon.de

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Taschenbuch, Okt. 2012
Seiten: 384
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426512753
Preis: € [D] 9.99

Weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

Freitag, 19. Oktober 2012

Neuer Lesestoff: 7 neue, kleine Freunde und ein bisschen Katze

Es gibt neue Bücher bei mir zu Hause, allerdings sind nicht alle auch tatsächlich "neuer Lesestoff", denn zwei von ihnen habe ich schon gelesen und mir jetzt fürs Regals ertauscht...

Dazu dann aber später, fangen wir erstmal mit dem Gruppenfoto an.


Und wer jetzt denkt: "Hä? In der Überschrift steht doch 7!", hat absolut recht, denn Blondchen (also ich) hat ihr neues Buch von vorablesen, das bereits vorgestern angekommen ist, bei ihrem Freund liegen lassen. Als ausgleichende Gerechtigkeit stelle ich es dann jetzt als erstes vor - leider ohne Foto... (und bei sieben Büchern verlinke ich die Klappentexte auch wieder nur, damit es nicht zu lang wird)

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Also, wie gesagt, es kommt von vorablesen. Es ist der fast 700 Seiten starker Roman "Kapital" von John Lanchester über eine Londoner Straße während der Finanzkrise, also aus der Sicht verschiedener Bewohner dieser Straße. Die Leseprobe hat mir schon sehr gut gefallen.


Wer will kann die Leseprobe, wie auch eine ausführliche Kurzbeschreibung lesen und zwar auf der Homepage des Klett-Cotta-Verlags zum Buch.


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Dann kommen wir jetzt zu den ersten meiner drei gekauften Bücher. Ich hatte einen 30€-Gutschein platt zu machen. Für die Häfte davon gab es "Elfenkrieg" von Sabrina Qunaj

Die Aufmachung ist nicht mehr so schön wie die beim ersten Band, "Elfenmagie". Das Cover ist nicht mehr matt, sondern glänzend, und hat auch keine Prägung mehr.
"Elfenmagie" fand ich super, meine Rezension dazu fndet ihr *HIER*.

Ansonsten gib es weitere Informationen, auch eine Leseprobe, beim Aufbau-Verlag.


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 Das zweite Buch, das ich von dem Gutschein gekauft habe, stand schon länger auf meiner Wunschliste. Es ist "Gefangen in Harmony" von Walter Greatshell

Es klingt nach spannender Science-Fiction, vielleicht auch ein bisschen in Richtung Dystopie. Ich fand es jedenfalls sofort interessant und freue mich schon drauf.

Wer weitere Informationen sucht, findet diese, inklusive einer Leseprobe, auf der Homepage von Bastei Lübbe zu diesem Taschenbuch.


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So, das dritte Buch im Bunde der Gekauften: "Battle Royale" von Koushun Takami. Das wollte ich schon länger mal haben, es war allerdings vergriffen. Als ich es dann bei anderen Bloggern gesehen habe, zuletzt bei Favola, und davon gehört habe, dass es neu aufgelegt wurde, musste ich es unbedingt haben. 

Die Idee der Geschichte hat Ähnlichkeiten zu "Die Tribute von Panem", weswegen Heyne es jetzt wohl auch damit bewirbt. Auf dem kleinen gelben Aufkleber steht: "Battle Royale macht weiter, wo Die Tribute von Panem aufhören..."

Es spielt jedenfalls in Asien in der Zukunft und es werden wohl Schulklassen ausgewählt, deren Schüler sich dann auf einer Insel bis zum letzten Überlebenden bekämpfen müssen. 

Wer die genauere Beschreibung und eine Leseprobe sucht, findet die beim Heyne-Verlag.

Ich habe über das Buch bisher gehört, dass es nicht ohne sein soll. Bin sehr gespannt.

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Dann habe ich getauscht, bei Tauschticket, und zwar die folgenden drei Bücher. "Lost Land" von Jonathan Maberry war noch eingeschweißt, ist daher natürlich auch in tadellosem Zustand. Ich freue mich sehr, dass ich es bekommen konnte.

Klingt ja sehr spannend, nach einen schönen Zombie-Endzeit-Roman.

Leseprobe und weitere Informationen gibt es auf der Thienemann-Homepage zum Buch.


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Und zuletzt: Zwei Bücher, die ich sehr mochte, aber noch nicht im Regal habe, da ich sie als Wanderbuch erhalten bzw. aus der Bibliothek geliehen hatte. Als daher jedes für nur ein Ticket bei Tauschticket angeboten wurde, habe ich sie ertauscht.

Von "Die Beschenkte" von Kristin Cashore bin ich auch sehr begeistert, der Zustand ist wie neu, sogar das Lesebändchen ist noch eingeschlagen wie im Laden...

Auf dem Blog habe ich leider keine Rezension von "Die Beschenkte". Die beiden Folgebände haben mir allerdings nicht mehr besonders gefallen, sodass jetzt nur dieser erste Band dauerhaft bei mir zu Hause bleiben darf.

Informationen zum Buch findet ihr beim Carlsen-Verlag

Der Zustand von "Silberlicht" von Laura Withcomb ist leider nicht so gut, wie er beschrieben war. Vor allem ärgert mich, dass die erste Seite sehr eindeutig sichtbar herausgetrennt wurde. 

Aber was soll's, für ein Ticket rege ich mich jetzt nicht auf (bewertet habe ich den Tausch natürlich trotzdem entsprechend). Das Buch ist inhaltlich sehr schön, meine Rezension findet ihr *HIER* und ich freue mich, dass ich es jetzt habe und vielleicht noch einmal lesen kann, wenn mir danach ist.

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Das war's erstmal mit den Büchern. Wenn ihr mir was dazu erzählen wollt, zum Beispiel, wie ihr die Bücher fandet, falls ihr sie schon gelesen habt oder ob ihr sie auch noch lesen wollt, freue ich mich über einen Kommentar. ;-)

Und weil mein Kater schon länger nicht mehr auftreten durfte und ich gerade das total einfache Collagen-Basteln bei picmonkey.com getestet habe, gibt es jetzt noch den Grund, warum ich gestern abend nicht mehr zum Lesen gekommen bin...


Ich hatte die Hände voll und musste knuddeln ;-)

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Rezension zu "Skin Deep" von Laura Jarratt



 Süße Liebesgeschichte mit starken Charakteren

"Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe" von der britischen Autorin Laura Jarratt ist ein Jugendroman über eine junge Liebe unter schwierigen Umständen, der mich mit seinem unerwarteten Tiefgang überzeugen konnte, an anderer Stelle aber leider ein wenig enttäuschte.

Erst einmal zum Inhalt: Acht Monate nach einem schweren Autounfall versucht die 14-jährige Jenna wieder in ihren gewohnten Alltag zurückzufinden, doch das fällt ihr nicht leicht. Durch eine Verbrennung hat sie Narben im Gesicht und ständig das Gefühl angestarrt zu werden, weswegen sie sich sehr zurückgezogen hat. Dass der Unfallfahrer mit einer milden Strafe davon gekommen und ihr eigener Vater eine Aktionsgruppe ins Leben gerufen hat, macht es Jenna auch nicht gerade leichter. Doch dann legen der 16-jährige Ryan und seine Mutter mit ihrem Hausboot im Kanal unweit von Jennas Haus an. Beide fühlen sich als Außenseiter und finden langsam zueinander. Bis ein Mord den kleinen Ort erschüttert...

Zuerst haben mich der Schreibstil und der Aufbau des Romans sehr angesprochen. Obwohl mit einer Altersempfehlung von "ab 12 Jahren" für eine junge Zielgruppe gedacht, überzeugte die Sprache auch mich als erwachsene Leserin, da sie, was den Wortschatz angeht, abwechslungsreich gestaltet und der Satzbau zwar nicht besonders anspruchsvoll, allerdings im Vergleich zu anderen Jugendromanen auch nicht zu einfach, gehalten ist. Erzählt wird die Geschichte aus den Ich-Perspektiven von Jenna und Ryan, die sich kapitelweise abwechseln und dem Leser so Einblick in die Gedankenwelt beider Teenager bekommen.

In den Charakteren dieser beiden Protagonisten liegt die größte Stärke von "Skin Deep". Sie könnten unterschiedlicher kaum sein: Jenna zurückgezogen, unsicher, empfindlich und schüchtern; Ryan selbstbewusst, frühreif, draufgängerisch und trotz harter Fassade auch sensibel. Beide sind nicht nur sehr sympathisch, sondern machen im Laufe des Romans auch eine beachtliche, weitestgehend nachvollziehbare Entwicklung durch, wobei ernstzunehmende Themen, wie Mobbing und psychische Erkrankungen, behandelt werden. Der emotionale Umgang der Protagonisten mit ihren Problemen wird - besonders durch die Ich-Perspektiven - sehr eindringlich beschrieben und der Roman erlangt dadurch auch eine gewisse Tiefe, die ihn sehr lesenswert macht.

Nur manchmal wirkten die Entwicklungen der Charaktere für meinen Geschmack etwas sprunghaft, was meiner Meinung nach vor allem an einem eher Block-artigen Aufbau der Handlung lag. Während erst Jennas Narben und ihr sozialer Rückzug im Mittelpunkt der Geschichte stehen, wird dieses Handlungsabschnitt dann relativ abrupt von Ryans Problemen mit seiner Mutter abgelöst - allerdings waren die leichten Sprünge in den Charakterentwicklungen nicht wirklich störend und sind auch nicht mein größter Kritikpunkt an "Skin Deep". Das ist der Kriminalfall, in den die Handlung letztendlich gipfelt. Hier tummeln sich leider die üblichen Klischees, der Verlauf der Handlung sowie die Auflösung des Falls sind mehr als nur vorhersehbar. Sehr enttäuscht war ich davon, dass besonders der sonst so reif wirkende Ryan in diesem Abschnitt ziemlich an charakterlichem Profil einbüßte und sich stattdessen den naiven Klischee-Handlungen hingab, wie sie in vielen Romanen und Filmen am Fließband zu finden sind. Wie so oft wurde die Polizei zum Feind, unnötige, unkreative Lügengebilde wurden für nichts und wieder nichts geflochten, ihr Einsturz von vorn herein vorherzusehen. Hier verlor der Roman leider seine Innovation und wurde alltäglich. Schade.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich allerdings sehr zart, langsam und glaubwürdig. Eine wirklich schön umgesetzte Idee einer ersten Teenagerliebe vieler Widrigkeiten zum Trotz, die man in diesem Roman zu lesen bekommt. Diese romantischen Aspekte gleichen die Klischees wieder ein wenig aus, ebenso wie ein sehr überzeugendes Ende, das den Roman in guter Erinnerung bleiben lässt. Die rosafarbene Gestaltung dieser gebundenen Ausgabe (ohne Schutzumschlag) sollte auch keinen Zweifel daran lassen, dass es in "Skin Deep" in erster Linie um Gefühle und Liebe geht, als um einen spannenden Mordfall. Es ist ein Mädchenbuch.

Fazit: Sehr gefühlvoller Roman über eine junge Teenager-Liebe mit Protagonisten, welche ein nicht alltägliches Schicksal zu bewältigen haben. Leider rutscht die Geschichte durch einen Mordfall ein wenig in das Reich der Klischees ab und verliert dort ein wenig der Stärke der ansonsten innovativen Grundidee. 4 Sterne.


"Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe" von Jenna Jarratt inklusive Leseprobe bei Amazon.de


Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, Aug. 2012
Seiten: 351
Verlag: Dressler
englischer Originaltitel: Skin Deep
ISBN: 978-3791510330
Preis: € [D] 14.95

Weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch


Dienstag, 16. Oktober 2012

Mein Buch-Tagebuch: Die ersten Einträge

Vor ein paar Tagen habe ich ja überlegt, ein Buch-Tagebuch anzufangen, weil ich mit den Rezensionen manchmal nicht hinterher komme. (Der Post dazu *HIER*)

Jetzt präsentiere ich: Die ersten Einträge! 
Ich habe mir überlegt, immer ein paar Worte zum Inhalt zu schreiben und dann noch ein paar Gedanken zum Gelesenen, die ich in der Rezi nicht vergessen möchte. Ich möchte es vor allem nicht zu umfangreich gestalten.


Ich habe jetzt die bei den Rezensionen noch ausstehenden Bücher eingetragen und das, was ich aktuell lese.
Das Bild wird übrigens noch ein bisschen größer, wenn man es anklickt. ;-)

Eigentlich bleibt jetzt nur noch eine Frage: 
Halte ich das durch, oder habe ich nach zwei, drei Wochen schon keine Lust mehr?
Bisher gefällt es mir aber sehr gut, alles, wenigstens stichpunktartig, gesammelt zu notieren, also hoffe ich mal auf ersteres. ;-).

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, morgen werden wir dann vielleicht sehen, ob die Notizen mir beim Rezi-Schreiben helfen...

Montag, 15. Oktober 2012

Rezension zu "Die Königliche" von Kristin Cashore


Wirrer, enttäuschender Abschluss

"Die Königliche" ist der Abschluss der "Die sieben Königreiche"-Trilogie von Kristin Cashore. Auch wenn mir der zweite Teil, "Die Flammende", nicht mehr annähernd so gut gefallen hat wie der Auftakt der Reihe, "Die Beschenkte", so habe ich mir von dem dritten Band doch einiges erwartet - und wurde sehr enttäuscht.

Zum Inhalt: Bitterblue ist 18 Jahre alt und herrscht seit dem Tod ihres Vaters in Monsea. Doch Bitterblue hat das Gefühl, dass ihre Berater, die schon König Leck dienten, ihr wichtige Dinge vorenthalten, besonders, wenn es um die Vergangenheit geht. Bitterblue möchte herausfinden, was ihr Vater wirklich getrieben hat und welche der Geschichten über ihn wahr sind. Dazu beginnt sie sich nachts heimlich aus dem Palast zu schleichen, wo sie unter anderem den jungen Beschenkten Saf kennen lernt...

Nachdem "Die Flammende" also die sieben Königreiche verlassen und den Leser in die Vergangenheit und die östlich hinter den Bergen gelegenen Dells entführt hatte, kehrt "Die Königliche" zurück nach Monsea und spielt 8 Jahre nach dem Tod des beschenkten, bösen Königs Leck. Neben seiner Tochter Bitterblue kehren auch viele der anderen Charaktere aus beiden Vorgängerbänden zurück, darunter natürlich Katsa, "Die Beschenkte", ihr Freund Bo und auch Fire, das menschliche Monster aus "Die Flammende". So schließt dieser letzte Band den Kreis und verbindet die beiden ersten Bände, die bisher abgesehen von Leck keine Zusammenhänge zeigten. Die Idee, alle Figuren noch einmal zusammen zu holen und gemeinsam Lecks letzte Geheimnisse zu entschlüsseln, hat mir wirklich gut gefallen.

Am Anfang des Buches konnte mich auch die Umsetzung noch überzeugen und nach den ersten 150 oder 200 Seiten war ich fast sicher, dass "Die Königliche" von den drei Bänden mein liebster werden würde. Besonders Bitterblue hat mir als Charakter gut gefallen. Überfordert mit der Herrschaft über ein tief zerrüttetes Königreich, belogen von ihren Beratern und mit unsicheren Erinnerungen an den eigenen Vater, leidet die junge Königin sehr unter dem Druck, den ihr Titel mit sich bringt. Sie beginnt sich nachts raus zu schleichen und neue Freundschaften zu schließen, sich sogar zum ersten Mal zu verlieben, wobei sie allerdings ihre wahre Identität verheimlicht. Dabei versucht sie auch herauszufinden, welche Ausmaße die Gräueltaten ihres Vaters wirklich hatten und welche Hilfe das Land braucht - Dinge, bei denen sie das Gefühl hat, ihren Beratern nicht trauen zu können.

Doch gerade diese Suche nach der Wahrheit um Lecks Taten ist in meinen Augen vollkommen misslungen. Je weiter die Handlung voran schritt, desto verworrener wurde sie. Es gab keinen roten Faden in Bitterblues Erkenntnissen, dafür aber viele Wiederholungen, unübersichtliche Charakterentwicklungen und schlicht und ergreifend zu viele Baustellen gleichzeitig. Die Autorin lässt ihre Protagonistin umherirren, von einer Geheimschrift zur nächsten, lässt sie jedoch keine davon tatsächlich beenden, lässt sie Informationen in winzigen Häppchen finden, die sich oft ähneln, aber kein stimmiges Gesamtbild ergeben wollen. Dabei fehlt der letztendlichen Aufdeckung von Lecks Taten jeder Wow-Effekt. Sie ist nicht annähernd so spannend oder überraschend, wie ich es nach dem endlos erscheinenden Rätseln erwartet hatte und vor allem auch nicht besonders umfangreich.

Dazu kommen viele Nebenhandlungen; sehr, sehr viele Nebenhandlungen, die für Bitterblue selbst, aber auch für ihre Freunde, kaum relevant sind. Es geht um Konflikte in anderen Teilen der sieben Königreiche, um Einzelschicksale der Figuren aus vorangegangenen Bänden, insbesondere aus "Die Beschenkte", die Bitterblue jedoch nie selbst erlebt, sondern von Besuchern erzählt bekommt. Beim Lesen fragte ich mich ständig, ob diese oder jene weit entfernte, aber oft diskutierte Nebenhandlung irgendwo hinführen wird - aber es stellte sich leider heraus, dass sie fast allesamt im Sand verlaufen, ungelöst bleiben und den Roman einfach nur künstlich aufbauschen und in die Länge ziehen.

Auf die Rückkehr der altbekannten Charaktere hatte ich mich sehr gefreut, aber auch hier wurde ich eher enttäuscht. Katsa und Bo sind älter geworden, benehmen sich aber wie bockige Kleinkinder. Ihre Liebe hat nichts mehr von dem romantischen Gefühl, die sie in "Die Beschenkte" hatte, stattdessen wirkt ihr Zusammensein hauptsächlich albern. Eine gealterte Fire war da schon eher ein Highlight, aber auch sie konnte den Abschluss der Trilogie für mich nicht mehr retten. Und die neuen Charaktere? Vor allem Saf, ein Beschenkter, ein Dieb und ein Hitzkopf, der Bitterblues Herz erobert, war am Anfang viel versprechend, doch auch diese leichte Liebesgeschichte enttäuschte am Ende vollkommen. 

Das Ende war für mich ohnehin die größte Enttäuschung. Nachdem Lecks Geheimnisse über viele lange Umwege, aber ohne einen wirklichen Spannungshöhepunkt entschlüsselt wurden, schien sich das Buch für mich gerade erst seinem eigentlichen Höhepunkt zu nähern, doch dann war es plötzlich zu Ende. Ich habe nach der letzten Seite irritiert weitergeblättert, auf der Suche nach einem weiteren Kapitel, aber abgesehen von einem Personenverzeichnis und etwas unübersichtlichen, da zu überfüllten Karten von der Stadt und dem Palast, fand sich nichts mehr. Das Ende ist nicht offen gehalten, in meinen Augen ist es nicht einmal vorhanden. Der Roman endet gefühlt in einem Mittelteil und das nach mehr als 500 langen Seiten.

Fazit: Ich bin enttäuscht und beende die Trilogie mit Fragezeichen. Das soll ein Ende gewesen sein? Dem Buch fehlt der rote Faden und die Handlung ist unübersichtlich und hätte deutlich gekürzt werden können. Es gibt keine großen Überraschungen, die Spannung fehlt und es gibt zu viele Nebenhandlungen. Den Anfang fand ich gut und Bitterblue ist ein gelungener Charakter, aber nichts davon reicht, um aus diesem Abschluss ein gutes Buch zu machen. Wer zwei Teile einer Trilogie gelesen und gemocht hat, wird sie natürlich beenden wollen, doch ich empfehle zumindest nicht mit zu hohen Erwartungen zu diesem Buch zu greifen. Es hat nicht gehalten, was es versprochen hat. Nicht einmal mehr Mittelmaß, dazu ist der Handlungsverlauf nicht konzentriert genug. 2 Sterne


"Die sieben Königreiche"-Trilogie (mit Links zu Amazon):
  1. "Die Beschenkte" (Sep. 2009, engl. Originaltitel: "Graceling")
  2. "Die Flammende" (Jan. 2011, engl. Originaltitel: "Fire")
  3. "Die Königliche" (Sep. 2012, engl. Originaltitel: "Bitterblue")

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 567
Verlag: Carlsen Verlag
ISBN: 978-3551582683
Preis: € [D] 19.90

Weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Fazit zum HYPE DES MONATS

 
  "Die Königliche" wurde für den Monat September bei Amelie und Tanja zum "Hype des Monats" gewählt. Wie ich schon in der Rezension oben schrieb, war ich zu Beginn des Romans auch wirklich davon überzeugt, dass dieses Buch zurecht eine solche Erwartungshaltung ausgelöst hatte. 
Allerdings sehe ich das jetzt anders. Der Roman hat keinen roten Faden, der Handlungsverlauf ist unfassbar ungeordnet und ein stimmiges Ende ist eigentlich gar nicht vorhanden. Wenn alles ein wenig entwirrt ist und plötzlich mal wieder etwas spannendes geschieht, ist einfach Schluss. 
Es gibt kaum Romantik, kaum Action...ich bin einfach nur enttäuscht. Ehrlich gesagt liest sich "Die Königliche", als hätte hier jemand gezwungenermaßen einen dritten Teil mit mindestens 500 Seiten abliefern müssen - egal wie, Hauptsache es stehen Buchstaben auf den Seiten. Ob sich alles ständig wiederholt und oder die Seiten mit Nebenhandlungen ohne Relevanz vollgestopft werden, war vielleicht einfach egal.
Für mich eher ein "Flop des Monats", den Hype hat es jedenfalls nicht verdient. Schade um die Reihe.


Sonntag, 14. Oktober 2012

Neuer Lesestoff kurz und knaggisch

Ich habe für diese Woche noch drei Neuzugänge vorzustellen, bevor der Postbote morgen wieder die Gelegenheit hat, was neues zu bringen und mich damit zu einem zu langen Post zu verleiten ;-).


Da sind die drei. "Der Übergang" von Justin Cronin (wollte ich schon seit Ewigkeiten haben) und "Spiel des Lebens" von Veit Etzold konnte ich bei Tauschticket ertauschen und ich bin sehr zufrieden mit dem Zustand beider Bücher. Den Thriller "Spiel des Lebens" werde ich bestimmt bald lesen, "Der Übergang", ein 1000-Seiten-Wälzer muss wahrscheinlich erstmal ein bisschen warten. Im Augenblick ist mir nicht nach so dicken Büchern...

"Der Architekt" von Jonas Winner, ein Psychothriller, habe ich bei der Lesechallenge diesen Monat auf Lovelybooks erhalten und werde es jetzt auch als nächstes lesen. Vielleicht fand ich auch gleich noch an, wenn ich mich von "Harry Potter" im Fernseh losreißen kann *g*.

Ich habe die Bücher dieses Mal nur verlinkt, die Kurzbeschreibungen findet ihr also, wenn ihr die Titel anklickt.

Schönen Rest-Sonntag noch!

Freitag, 12. Oktober 2012

Rezension zu "Ready Player One" von Ernest Cline


Science-Fiction der Extraklasse

"Ready Player One" von Ernest Cline ist ein packender Science-Fiction-Thriller, der die dystopische Zukunftsvision eines Lebens in virtuellen Welten mit nostalgischen Elementen in Form von Spielen, Filmen, Musik und Technik der 70er und 80er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts verbindet.

Inhalt: In naher Zukunft, in den 2040ern, hat sich die Erde verändert. Kriege, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen haben dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen in Armut leben. Der Tristesse ihres realen Lebens entfliehen viele in die virtuellen, anonymen Welten des Programms OASIS, das Spiel, Schule und Arbeitsplatz gleichzeitig ist. Als der Entwickler dieses Programms, James Halliday, stirbt, ist die Aufregung groß, denn er hinterlässt allen OASIS-Nutzern ein Rätsel, das sie zu einem "Easter Egg" führen soll, welches Halliday irgendwo in seinen virtuellen Welten versteckt hat. Der erste, der Hallidays mehrstufiges Rätsel löst, erbt sein Vermögen und die Kontrolle über die OASIS.
Die Jagd, bei der besonders Halliday Leidenschaft für die 80er Jahre des vorangegangenen Jahrhunderts zum Tragen kommt, beginnt, doch jahrelang schafft es niemand, das erste Rätsel zu lösen. Das für jeden sichtbare Scoreboard auf Hallidays Homepage bleibt leer, bis dort 2044 ein einzelner Username erscheint: Parzival. Dahinter verbirgt sich Wade Watts, ein pickliger, übergewichtiger, 18jähriger High-School-Schüler, der in einem Trailerpark lebt. Plötzlich ist er in der OASIS ein Star, doch bei der Suche nach dem Easter Egg hat Wade mächtige Gegner, die ihn auch in der realen Welt aufspüren und in Gefahr bringen...

"Ready Player One" besticht durch eine faszinierende Zukunftsvision, in der die Unterschiede zwischen Realität und virtuellem Doppelleben nicht größer sein könnten. In der wirklichen Welt leben viele Menschen am Existenzminimum und die Politik schert sich schon lange nicht mehr um sie. In den USA des Jahres 2044 sehen die Trailer-Parks auch nicht mehr aus, wie wir sie heute kennen. Es sind instabile Stapel, "Stacks" genannt, von mehreren Trailern übereinander, denn der rasante Abstieg vieler Menschen in die Unterschicht ließ den Bedarf an solchen Unterkünften förmlich explodieren. Auch Wade lebt dort bei seiner Tante, die eigentlich nicht an ihm, sondern nur an den zusätzlichen Essensmarken interessiert ist. Deswegen versteckt er sich tagsüber in einem alten LKW auf dem Schrottplatz, von wo aus er der Realität in die OASIS entflieht.

Dort besucht Wade die High-School, dort kann er seinem Avatar so aussehen lassen, wie er es möchte und vorgeben ein völlig anderer zu sein. Zwar kann er aufgrund seiner begrenzten finanziellen Mittel auch dort nicht umherreisen, wie es ihm gefällt, denn auch in der virtuellen Welt hat alles seinen Preis, aber Wade hat Pläne, wie er seiner Armut entkommen kann: Seit Jahren beschäftigt er sich mit nichts anderem als mit Hallidays Rätsel. Als Ich-Erzähler und Hauptprotagonist ist Wade sehr gelungen. Er ist nicht der klassische Held, sondern ein Einzelgänger, der nur in der anonymen, virtuellen Welt Freunde hat und selbst dort nicht viele. Außerdem muss sich Wade jeder Zeit bewusst sein, dass er es in der OASIS mit Avataren zu tun hat und sich nie sicher sein kann, wer sich dahinter verbirgt. Wem kann er vertrauen, wem nicht?

Neben den dystopischen Elementen, die der Autor in die reale Welt seiner Zukunftsvision einfließen lässt, die Kontrolle der Konzerne, Zwangsarbeit und Armut, ist vor allem die kreative Umsetzung der OASIS bewundernswert. Sie ist vielfältig und riesig und der Autor erdenkt neue Welten in großen Mengen, bindet aber gleichzeitig die Anfänge der Videospiele in seinen Roman ein, indem er die Obsession seiner Figur Halliday für die 80er Jahre nutzt, um Spiele, aber auch Filme und Musik aus dieser Zeit in die Welten einzubinden. Die Verbindung aus altem und zukünftigem ist gut durchdacht und unterhaltsam zu lesen. Gleichzeitig wird der Roman durch den zeitlichen Druck sowie durch die Bedrohung durch Wades Gegner, die ihn und seine Freunde aufzuspüren und auszuschalten versuchen, aber auch auf einem sehr hohen Spannungsniveau gehalten, sodass man als Leser kaum aufhören kann zu lesen und damit in diese atemberaubende Zukunftsvision abzutauchen. 

Fazit: Ein Teenager auf großer Schatzsuche, die sein Leben bedrohen kann. Spannend, gut geschrieben und angesiedelt in einer umfangreichen virtuellen Welt, die dem Kopfkino beim Lesen reichlich Anreize bietet. Ein mehr als gelungener Science-Fiction-Roman! 5 Sterne.


 "Ready Player One" von Ernest Cline bei Amazon.de

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, März. 2012
Seiten: 512
Verlag: Penhaligon Verlag
englischer Originaltitel: Ready Player One
ISBN: 978-3764530907
Preis: € [D] 19.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ein Buch-Tagebuch...?

Ich habe immer wieder leichte Organisationsprobleme, die dazu führen, dass ich schneller lese, als ich mit dem Schrieben meiner Rezensionen hinterher kommen kann.

Das ist mir besonders jetzt wieder aufgefallen, da ich am Dienstag drei Bücher in die Bibliothek zurückbringen musste, bei denen ich es in den drei Wochen vorher nicht geschafft hatte, sie zu lesen (und natürlich alle drei vorgemerkt waren), die ich aber auch nicht ungelesen zurückbringen wollte. Was dann bedeutete, dass ich "Die Königliche", "Wir beide irgendwann" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" innerhalb von ein paar Tagen gelesen und dafür das Rezensieren aufgeschoben habe.


Ich habe mir zwar ein paar Notizen zu den Bücher gemacht, die jetzt wieder in der Bibliothek sind, weil ich bei denen ja im Fall der Fälle nichts mehr nachlesen kann, aber auch das ist schon eine Ausnahme.

Bisher hatte ich zwar auch keine Probleme damit, die Rezensionen auch nach einigen Tagen noch ohne Erinnerungslücken zu tippen, weil ich das, was ich schreiben möchte, eigentlich direkt nach dem Lesen schon im Kopf habe und es dann da rumgeistert, ich zwischendurch immer mal wieder darüber nachdenke und es so präsent bleibt, aber ich habe trotzdem beschlossen, dass ich mal versuchen sollte, das Chaos aus wuselnden Gedanken und losen Notizzetteln mit wirren Worten ein bisschen zu ordnen.

Wie wäre es also mit einem Buch-Tagebuch? Mir ist da ein Notizbüchlein wieder eingefallen, das ich vor einigen Monaten mal als Teil dieses tollen Pakets gewonnen habe...


Es sind ein paar Pappseiten mit kleinen Taschen für Extra-Zettelchen dabei, auf denen auch noch kleine Zitate stehen....(falls man das nicht lesen kann: "Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich" ist das Zitat auf dem Foto). 

Ich habe also überlegt, in dieses Ringbuch ein paar Notizen zu den Büchern zu machen, zumindest zu denen, die ich nicht sofort rezensiere (was bei mir in etwa gleichbedeutend ist mit "alle", denn so zwei, drei Tage liegen für gewöhnlich immer dazwischen). Vor allem ein paar Worte zum Inhalt, meine wichtigesten Kritikpunkte, die (vorläufige) Wertung. 

Mich würde daher mal interessieren, ob jemand von euch ein solches oder ähnliches Buch-Tagebuch führt. Was schreibt ihr da rein? Macht ihr das regelmäßig? Hilft euch das, den Überblick zu behalten und euch besser zu organisieren?

Beratet mich kleine Chaotin doch mal *g*


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Neuer Lesestoff: J.K. Rowling ist da! Wenn auch nur vorübergehend...

Meine Bibliothek war mal wieder richtig flott unterwegs und so habe ich heute eine Mail bekommen, dass eine meiner Vormerkungen zum Abholen bereit liegt. Und zwar "Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling! Ich habe es gleich heute nachmittag abgeholt und die Bibliothek dabei natürlich nicht verlassen, ohne wenigstens eine Runde durch die Regale zu drehen...

So sieht meine Gesamtausbeute dann für heute aus:


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"Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling

Ich bin ein absoluter Harry-Potter-Fan, aber ich bin nicht sicher, ob ich auch wirklich ein J.K.-Rowling-Fan bin. Deswegen habe ich das Buch lieber erstmal geliehen anstatt es für 25 € zu kaufen. Sollte es sich dann doch als ein ganz großer Wurf herausstellen, den ich genauso mag, wie Harry Potter, kann ich das dann ja immer noch nachholen.
Dass es jetzt so schnell da war, hat mich auch ziemlich überrascht, aber anscheinend hatte ich bei der Vormerkung in meiner Zweigstelle der Stadtbibliothek ein glückliches Händchen und war da die erste.

Die Gestaltung des Buches ist identisch mit dem englischen Original und nicht besonders interessant. Rot vorne, gelb an der Seite und anscheinend grau/schwarz unter dem SU (durch die Beklebung der Bibliothek kann ich mehr nicht erkennen). Nicht einmal ein Lesebändchen...
Da setzt man schon auf die Verkaufskraft des Namens allein, oder was denkt ihr? Ich denke sonst würde diesem Cover kaum jemand im Laden besondere Aufmerksamkeit schenken. Mir gefällt es jedenfalls gar nicht....

Weitere Informationen, Inhaltsangabe, Trailer und Leseprobe gibt es auf der Homepage des Carlsen-Verlags.


 "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher

Als nächstes habe ich mir ein Hörbuch mitgenommen. Eigentlich bin ich kein großer Hörbuch-Fan, aber nach "In deinen Augen" bin ich ein bisschen auf den Geschmack gekommen, fürs Autofahren.

Von Jay Asher habe ich gerade erst "Wir beide irgendwann" gelesen. Die Rezension steht noch aus, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es mittelprächtige 3 Sterne werden...trotzdem habe ich von "Tote Mädchen lügen nicht" bisher nur Gutes gehört, sodass ich es gerne noch mal mit dem Autor versuche. 

Gelesen wird dieses Hörbuch von dem Schauspieler Robert Stadlober und der Synchronsprecherin Shandra Schadt, unter anderem die deutsche Stimme von Miley Cyrus und Jessica Alba.

Mehr, Hörprobe und Inhalt, gibt es auch hier auf der Homepage zum Hörbuch beim cbj-audio-Verlag.
Alle Nicht-Hörbuch-Fans finden das Buch auf dieser Seite beim cbt-Verlag, inklusive Leseprobe.


"Gegen das Sommerlicht" von Melissa Marr

Ich selbst habe von diesem Buch kaum etwas mitbekommen, aber viele schwärmen von der Reihe und, weil man ja auch gerne mal auf die Empfehlungen anderer hört, habe ich diesen ersten Band jetzt ausgeliehen. 

Ich bin übrigens ganz stolz auf mich, denn obwohl Band 1 bis 4 ausleihbar waren, habe ich nur ein einziges Buch mitgenommen. Falls es mir gefällt, komme ich dan hoffentlich trotzdem schnell an die Folgebände...

Auch hier findet ihr wieder weitere Informationen, den Inhalt und eine Lese- sowie eine Hörprobe auf der Homepage des Carlsen-Verlags.



Habt ihr vielleicht schon eines der Bücher gelesen? Vielleicht die Reihe von Marr? Oder schon "Ein plötzlicher Todesfall"? Ich freu mich, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst und mir erzählt, wie ihr die Bücher fandet...

Rezension zu "Alles muss versteckt sein" von Wiebke Lorenz




Gelungener Thriller über Zwangsgedanken

"Alles muss versteckt sein" von Wiebke Lorenz ist ein packender (Psycho-)Thriller und ganz sicher nichts für schwache Nerven.

Zum Inhalt: Marie befindet sich in einer geschlossenen Psychiatrie, da sie eines Nachts ihren Freund Patrick mit mehreren Messerstichen brutal ermordet haben soll. Als sie am Morgen neben ihm im Bett in seinem Blut aufwachte, konnte sie sich nicht mehr an die Tat erinnern, doch sie passt zu den aggressiven Zwangsgedanken, unter denen sie seit einem schweren Schicksalsschlag litt. So glaubt auch Marie selbst, dass sie für Patricks Tod verantwortlich ist, doch als sie mit dem Therapeuten in der Anstalt versucht, ihre Erinnerung zurück zu gewinnen, kommen ihr Zweifel...

Abgesehen von drei Frauenromanen, die Wiebke Lorenz zusammen mit ihrer Schwester unter dem Pseudonym "Anne Hertz" veröffentlicht hat, ist "Alles muss versteckt sein" für mich der erste Roman der Autorin und er lässt sich auch keinesfalls mit der eher seichten Unterhaltung der Hertz-Bücher, die mich nie auch nur ansatzweise überzeugen konnten, vergleichen. "Alles muss versteckt sein" ist ein Thriller: Blutig, schockierend und mit Gänsehaut-Garantie. Sowohl die Charaktere, die tiefgehend und mit bewegenden Schicksalen geschildert werden, als auch der Schreibstil und der Aufbau dieses Thrillers konnten mich begeistern.

Bei den Charakteren ist es vor allem die Hauptprotagonistin Marie, die durch ihr Schicksal und ihre Zwangsgedanken sehr eindringlich geschildert wird und mit ihrer Resignation und Verzweiflung den Leser berührt. Die Zwangsgedanken sind dabei nicht zu unterschätzen. Sie stehen in starkem Kontrast zu der sonst sehr sympathischen ehemaligen Erzieherin, deren Leben sich durch ein trauriges Ereignis, das hier nicht verraten werden soll, für immer veränderte, und machen das Buch für empfindliche Leser eher ungeeignet. Die Autorin nimmt bei den Gewaltphantasien ihrer Protagonistin jedenfalls kein Blatt vor den Mund, sondern schildert diese mit schockierenden Details und sehr intensiv, sodass auch gut nachzuvollziehen ist, wieso diese Gedanken Marie von Grund auf veränderten.
Neben Marie selbst, sind aber auch einige der Nebencharakteren, besonders die anderen Insassen der Anstalt, sehr gelungen geschildert.

Auch der Schreibstil ist wunderbar, flüssig und gleichzeitig sehr eindringlich. Die Perspektive wechselt von der dritten in die erste Person, wenn Marie von ihren Erinnerungen an die Zeit vor dem Mord erzählt, wodurch der Thriller atmosphärisch noch zulegen kann und dem Leser eine unglaubliche Nähe zur Protagonistin ermöglicht.
Ein kleines Problem ist, dass alle Ereignisse auf dem Weg zum Mord an Maries Freund Patrick recht linear geschildert werden, wodurch es nicht schwierig und sogar schon relativ früh möglich war, das Ende zu weiten Teilen vorauszusehen. Ich war jedenfalls direkt auf der richtigen Spur und es gab eigentlich keine nennenswerten Versuche von falschen Fährten, die mich von diesen einmal entstandenen Vermutungen hätten abbringen können. Stattdessen wurden sie immer logischer. Allerdings hat mich diese Vorhersehbarkeit bei "Alles muss versteckt sein" kaum gestört, denn der Spannungsverlauf hing nicht allein von einer überraschenden Wendung am Ende ab, sondern vor allem von der Intensität der einzelnen Erzählabschnitte, die den Roman durch ihre emotionale Stärke fast allein tragen konnten.

Fazit: Ein sehr guter Thriller, dessen Ende mich zwar nicht überraschen konnte, der aber durch ein spannendes und berührendes Schicksal seiner glaubhaften Protagonistin dennoch sehr lesenswert war, sodass ich auch mit leichten Abstrichen aufgrund der leichten Vorhersehbarkeit durch eine etwas zu lineare Erzählweise immer noch, wenn auch knappe, 5 Sterne vergeben möchte. Wer Thriller mag und nicht zu zart besaitet ist, kann hier bedenkenlos zugreifen.


 "Alles muss versteckt sein" von Wiebke Lorenz bei Amazon.de

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Broschiert, Sep. 2012
 Seiten: 352
Verlag: Karl Blessing Verlag
ISBN:  978-3896674692
Preis: € [D]15.95

Leseprobe und weitere Informationen zu "Alles muss versteckt sein" auf der Verlagshomepage

Ich bedanke mich bei Blogg dein Buch und dem Karl Blessing Verlag für die Möglichkeit, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Buchtrailer zu Maggie Stiefvaters neuem Roman "Rot wie das Meer"

Ich bin ja immer noch ein bisschen traurig, dass die tolle Trilogie von Maggie Stiefvater über die Wölfe in Mercy Falls, "Nach dem Sommer", "Ruht das Licht" und "In deinen Augen" zu Ende gegangen ist (auch wenn es ein fantastisches Ende war).

Zum Glück gibt es schnell Nachschub von der amerikanischen Autorin, denn bereits im November diesen Jahres erscheint ihr neuer Roman "Rot wie das Meer" ebenfalls bei script5.
Genau zu diesem Buch wurde jetzt auf der Facebook-Seite des Verlags zu einer Blogger-Aktion aufgerufen, bei der ihr (und ich) eines von 10 Vorab-Rezensionsexemplaren gewinnen könnt. 

Zu dem Buch gibt es einen wirklich sehr schönen Trailer, der sogar von der Autorin selbst gestaltet wurde.


Ganz viele weitere Informationen zur Autorin findet ihr auf  

Und, freut ihr euch schon genauso auf den neuen Roman von Maggie Stiefvater wie ich? Wie findet ihr den Trailer?

Neuer Lesestoff: Ein gewonnenes Buchpaket und eine lang ersehnte Fortsetzung

Heute war der Postbote bei mir und ich in der Bibliothek, um eine Vormerkung abzuholen. 

Der Postbote hat mir ein Buchpaket gebracht, dass ich bei Lovelybooks gewonnen habe und zwar von DAV (Der-Audio-Verlag). Eigentlich findet dort eine Hörrunde für das neue "Méto - Die Insel" statt, zusätzlich wurden aber auch zwei Buchpakete mit dem ersten ("Méto - Das Haus") und dem zweiten Band ("Méto - Die Insel") und eins davon ging an mich *g*.


Den ersten Band habe ich als Wanderbuch gelesen und fand ihn ganz gut - eine spannende Dystopie aus Frankreich. Deswegen freue ich mich, dass ich den jetzt auch im Regal stehen habe. Meine Rezension zu "Méto - Das Haus" findet ihr übrigens *HIER*.

Inhaltlich geht es um folgendes: 
 Méto ist einer von 64 Jungen, die gemeinsam nach strengen Regeln in einem Haus auf einer Insel leben. Wo sie gelebt haben, bevor sie ins Haus kamen, wissen sie nicht, und auch was aus denen wird, die zu groß geworden sind, wissen sie nicht. Die Jungen sind in vier farbige Gruppen eingeteilt und Méto ist mittlerweile ein Roter - einer der ältesten. Er spürt, dass auch für ihn bald das Ende seiner Zeit im Haus gekommen ist und beschließt rauszufinden, was danach kommt. Selbst wenn er dabei brutale Bestrafungen riskiert. Er ist bereit für einen Aufstand...

"Méto - Die Insel" schließt dort an, wo "Das Haus" endete. Da es sich um den zweiten Band handelt, möchte ich nicht spoilern. Wer dennoch Informationen sucht, findet die auf der Homepage des dtv-Verlags.

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Bei meiner Vormerkung aus der Bibliothek handelt es sich ebenfalls um eine Fortsetzung. Auf "Seelenraub" von Jana Oliver, den zweiten Band von "Die Dämonenfängerin" warte ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit. In Wirklichkeit war es allerdings nicht einmal ein Jahr, denn ich habe gerade nachgeschaut, dass meine Rezension bei Amazon im November 2011 veröffentlicht wurde.

Meine Rezension "Aller Anfang ist Hölle", dem ersten Band, findet ihr auch auf dem Blog, und zwar *HIER*. 
Weitere Informationen zum zweiten Band, "Seelenraub", gibt es auf der Homepage des Verlags.