Freitag, 30. November 2012

Weihnachtsevent: Mein Beitrag

Sarah von "buchverliebt" und Julia von "Lielan reads" veranstalten aktuell ein Weihnachtsevent, an dem ich mir diesem Post teilnehmen möchte


Dazu beantworte ich jetzt ein paar Fragen:

1. Meine aktuellen Wunschbücher (in der Reihenfolge):
  • "Asche und Phönix" von Kay Meyer
  • "Die Verratenen" von Ursula Poznanski
  • "Rot wie das Meer" von Maggie Stiefvater
  • "Saving Phoenix" von Joss Stirling
  • "Flammende Tränen" (Firelight 2) von Sophie Jordan
  • "Cocoon: Die Lichtfängerin" von Gennifer Albin
  • "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" von Veronica Roth

2. Was magst du besonders an Weihnachten?
  • Ich mag vor allem die Dekorationen. Alles leutet und glitzert zu dieser Zeit, was besonders schön ist, wo es doch jetzt immer so früh dunkel wird, dass man wirklich depressiv werden könnte...

3. Wie kam es dazu, dass du nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubst?
  • Ich glaube meine Zwillingsschwester und ich waren fünf, als wir Heiligabend bei meiner Oma ins ehemalige Kinderzimmer gesetzt wurden, weil "das Christkind" gleich kommt. Sonst hat in der Zeit immer unsere Tante irgendwas mit uns gespielt, damit wir abgelenkt waren, aber in diesem Jahr war sie nicht da und meine Schwester und ich haben ein bisschen durch die Tür gelinst - sah verdächtig nach Papa aus, der da das Barbietraumschiff reingeschleppt hat ;-). Danach waren wir jedenfalls überzeugt, dass das Christkind nicht da war und es weder das noch den Weihnachtsmann gibt ;-)

 4. Was ist deine Lieblingsnascherei?
  • Schokolade - mit weitem Abstand vor allem anderen. Besonders Nougat. Zu Weihnachten mag ich aber auch gerne Lebkuchen und Blätterkrokant.

  5. Hast du eine besondere Leidenschaft (außer Lesen)?
  • Ich nähe sehr gerne, auch wenn ich im Moment selten dazu kommen. Außerdem koche und backe ich gern.

 6. Wähle: Glitzer oder Flausch?
  • Flausch 


So, das war mein kleiner Beitrag. Welche Bücher stehen denn bei euch ganz oben auf der Weihnachtswunschliste? Vielleicht habe ich ja was wichtiges vergessen???


Donnerstag, 29. November 2012

Der Blog-Adventskalender

Übermorgen ist der 1. Dezember und gemeinsam mit einigen anderen Bloggern mache ich bei einem Adventskalender mit, der euch jeden Tag eine kleine winterliche/weihnachtliche Freude machen soll. 


Wie bei einem echten Adventskalender könnt ihr jeden Tag ein "Türchen" öffnen, indem ihr auf das entsprechende Bild klickt. Wer den Adventskalender von meinem Blog aus verfolgen möchte, findet diesen Post mit den Türchen über den Banner oben in der rechten Sidebar.



Ich selbst habe mir übrigens den letzten Schnaps-Zahl-Tag dieses Jahrhunderts ausgesucht: Am 12.12.2012
kommt mein Beitrag.

Ich weiß selbst noch nicht genau was es werden wird. Lassen wir uns also alle ein bisschen überraschen ;-).


GEWINNSPIEL

Einige der teilnehmenden Blogger werden ein paar kleine Gewinne bereitstellen, die am Ende des Adventskalenders verlost werden. 

Wer daran teilnehmen möchte, findet jeden Tag einen Buchstaben im Adventskalender-Post und die Position, die dieser Buchstabe im Lösungssatz einnimmt.

Diesen schickt ihr bis zum 28.12.2012 an
EmmaZecka@web.de

Auf Emmas Blog wird dann auch die Verlosung stattfinden.

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Natürlich läuft parallel zum Adventskalender auch mein eigenes Adventskalender-Gewinnspiel weiter, bei dem ihr eines von vier selbstgemachten Schmucklesezeichen gewinnen könnt.

Banner erstellt von Celina, Türchen-Bilder erstellt von Ally

Rezension zu "Ungezähmt" - House of Night 4 - von P.C. und Kristin Cast (Hörbuch)


Eine leichte Steigerung

"Ungezähmt“ ist der vierte Band der ‟House of Night“-Reihe des Mutter-Tochter-Autoren-Duos P.C. und Kristin Cast. Nachdem ich es bei den ersten drei Bänden dank vieler Wiederholungen und einer deutlich zu einfachen Sprache eher als Zeitverschwendung denn als wirkliches Vergnügen empfunden hatte, der doch ganz reizvollen Handlung lesend zu folgen, habe ich mich beim vierten Band für die Hörbuch-Version entschieden – doch geholfen hat das auch nicht.

Inhalt: Zoeys Freunde sind wütend auf sie und durch ihren Betrug hat sie Eric verloren. Nur Aphrodite, die überraschend an die Schule zurückkehrt, sowie Stevie-Rae, die nach ihrer Wandlung zur Anführerin der unter der Erde lebenden, untoten Jungvampyre geworden ist, halten noch zu ihr, doch Zoey weiß, dass sie mehr Unterstützung braucht, wenn sie sich Neferet entgegen stellen muss. Die Hohepriesterin des House of Night offenbart unterdessen, mit welchen alten Mächten sie sich tatsächlich eingelassen hat...

Auch wenn die Haupthandlung - der einzige Grund, warum ich die Reihe nach längerer Wartezeit doch wieder aufgenommen habe - jetzt endlich ein wenig in Schwung kommt, ist dieser vierte Band zunächst wie schon die Vorgänger geprägt von Wiederholungen und in die Länge gezogenen Dialogen in zu stark überzogener Jugendsprache, die das Lesen/Hören teilweise zu einer recht langweiligen und manchmal Nerven raubenden Sache machten. In diesem Band empfand ich die sprachliche Schlichtheit zwar als weniger störend, dennoch sollte jemand, der Wert legt auf detailreiche Beschreibungen und einen lesenswerten, interessanten oder gar poetischen Schreibstil, auch in ‟Ungezähmt“ nicht mit einer Steigerung rechnen. Die schlechte Sprache gehört bei der ‟House of Night“ - Reihe anscheinend leider zum Stil.

Die Handlung ist – manchmal – gut und unterhaltsam, allerdings auch wieder unnötig in die Länge gezogen. Erst die letzten Kapitel werden wirklich spannend, davor quält die Ich-Erzählerin ihre Leser/Zuhörer wie gewohnt mit Banalitäten aus ihrem einzigartigen Leben. Sie hat den Männern abgeschworen – für mindestens einen Tag. Denn gleich am Anfang dieses vierten Bandes kreuzen bereits wieder mehrere männliche Wesen Zoeys Weg, deren bloße Erscheinung sie in Schwärmereien versetzt. Zwar erspart sie dem Leser dieses Mal weitestgehend die Peinlichkeiten, ihre Schwärmereien unter Verlust sämtlicher Gehirnzellen in die Tat umzusetzen, aber besonders reizen konnten mich die neu auftauchenden männlichen Superwesen in der Geschichte, wie etwa der neue Schüler Stark, auch nicht mehr. 
 
Was dagegen den Fortschritt in der Haupthandlung angeht, konnte ‟Ungezähmt“ mich von allen Bänden bisher am meisten überzeugen. Es passiert endlich was, Neferets Verrat kommt endlich deutlicher zum Tragen und besonders das Ende ist mitreißend und actionreich. Hoffentlich schwört Zoey den Männern weiterhin ab – es tut der Geschichte gut, wenn es neben all den Schmachtereien auch endlich um etwas Handfestes geht.

Speziell zum Hörbuch muss ich leider sagen, dass ich es eher misslungen finde. Die Sprecherin, Marie Bierstedt, spricht Zoey fast durchgehend mit einem eher weinerlichen Unterton in der Stimme, was zwar durchaus zur selbstmitleidigen Art des Charakters passt, beim Hören aber nicht leicht zu ertragen ist. Auch der Versuch einigen anderen Charakteren spezielle Akzente zu geben, konnte mich nicht überzeugen, zumal sie, wenn einmal begonnen, nicht immer hundertprozentig beibehalten wurden.

Fazit: Es wird nicht besser, aber auch nicht schlechter. Wenn das Buch sprachlich schon wenig bietet, passt in diesem viertem Band wenigstens der Inhalt. Es ist besonders am Ende sehr spannend. Das Hörbuch hat mich nicht mehr enttäuscht, als die ersten drei Bände es sprachlich beim Lesen getan haben, aber besonders gelungen ist es leider auch nicht. 3 Sterne.


 Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 544
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3-8414-2004-6
Preis: € [D] 16.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

5 CDs,  368 Minuten
Gekürzte Lesung
Verlag: Lübbe Audio
ISBN:  978-3-7857-4346-1
Sprecher: Marie Bierstedt

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage

Montag, 26. November 2012

Rezension zu "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher (Hörbuch)


Potenzial verpufft

"Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher klang für mich zunächst vielversprechend - viele begeisterte Stimmen sprachen für ein spannendes Hörvergnügen. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen.

Zum Inhalt: Der High-School-Schüler Clay bekommt ein Päckchen mit Kassetten zugestellt, die ihn erschrecken. Seine Mitschülerin Hannah erzählt darauf, warum sie Selbstmord begangen hat. Alle, die ihrer Meinung nach dazu beigetragen haben, sollen ihr nach ihrem Tod noch einmal zuhören. Während Clay den Kassetten zuhört und darauf wartet, selbst in Hannahs Geschichte aufzutauchen, erinnert er sich daran, wie sehr er Hannah mochte...

An sich klingt das doch wirklich spannend - oder? Meiner Meinung nach absolut, doch leider verpufft jede Hoffnung auf Spannung, auf schockierende, schreckliche Erlebnisse der jungen Hannah, die mich vielleicht tief hätten berühren oder mitreißen können, sehr schnell. Hannahs Geschichten sind zum größten Teil sehr banale, belanglose Teenagerproblemchen eines trotz kleiner Eigenheiten und - zugegeben - einiger Gemeinheiten nicht einmal unbeliebten Mädchens. Hannah suhlt sich ausgiebig in ihrem Selbstmitleid, klagt andere an, gibt sich mit ihren letzten Worten sogar recht überheblich, doch was davon zum Selbstmord führte? Eher eine depressive Psyche als die langweiligen Geschichten, 13 an der Zahl, durch die ich mich bei diesem Hörbuch quälen musste. Ein, zwei sind dabei, die - leider erst kurz vor Schluss - eine spannungsgeladene Schockstarre bei mir auslösen konnten, und auch wenn Hannah dort nicht einmal nur das Opfer war, so blitzte hier das durch, was ich mir von dem Roman erwartet hatte. Dass die Grundidee der Selbstmörderin, die nach ihrem Tod abrechnet, Potenzial hatte, stand für mich außer Frage, der Autor hat sich meiner Meinung nach nur leider zu wenig getraut. Es fehlen tiefgehende Schicksalsschläge, glaubhaftes Leid, um die Entwicklung der Protagonistin vor allem zu Beginn zu erklären, doch sie wurde eher mit Samthandschuhen konzipiert.

Also, wenn schon nicht Hannahs Geschichten überzeugen können, kann Clay es? Während der zweite Ich-Erzähler den Kassetten lauscht, warten er und der Leser gemeinsam und voller Sorge auf die Geschichte, in der Hannah Clay ansprechen wird. Wie hängt dieser sympathische, vielleicht etwas sehr weinerliche Junge mit dem Selbstmord des Mädchens zusammen, dem er in Wirklichkeit so gerne näher gekommen wäre? Da muss man doch die Luft anhalten, vor lauter Anspannung, während man auf die große Offenbarung wartet...nur um festzustellen, dass auch hier das Potenzial der Grundidee ungenutzt bleibt und man getrost weiteratmen kann. Auch hier geht der Autor nicht soweit, das positive Bild seines Protagonisten ernsthaft zu gefährden. Clay ist durchgehend tief betroffen von Hannahs Geschichten, was sich bei deren Oberflächlichkeit nur in den seltensten Fällen erklären lässt. Dadurch wirkt die Handlung zusätzlich in großen Teilen unstimmig.

Sprachlich ist das Buch (bzw. in meinem Fall das Hörbuch) nicht schlecht. In einem für ein Jugendbuch anzunehmenden einfacheren Stil führt der Autor flüssig durch die Handlung. Lediglich die häufigen Unterbrechungen durch oft schon nach wenigen Sätzen eintretende Perspektivenwechsel zwischen Hannahs Aufnahmen und Clays Gedanken, wirkten teilweise störend, da sich so die Längen in Hannahs Geschichten durch nicht immer glaubwürdiges Gejammer von Clay zusätzlich und unnötig zogen.
Speziell zum Hörbuch muss ich allerdings sagen, dass die Sprecher, der österreichische Schauspieler Robert Stadlober und die Synchronsprecherin Shandra Schadt, die Figuren sehr gelungen verkörpern und der nicht besonders überzeugenden Geschichte so doch noch ein wenig Leben einhauchen.

Fazit: Leider eine Enttäuschung. Es klingt nach atemberaubender Spannung, ist größtenteils allerdings recht belangloser Alltag. Erst am Ende konnte es mich ein wenig mitreißen, was die Geschichte insgesamt aber nicht mehr glaubwürdiger machen konnte. Die Idee hinter "Tote Mädchen lügen nicht" hatte ohne Frage Potenzial, das aber fast vollständig ungenutzt blieb. Erst habe ich noch zu drei Sternen tendiert, allerdings ist das Gesamtbild - trotz guter Hörbuchsprecher - eher unterdurchschnittlich. 2 Sterne, wenn auch mit leichter Tendenz nach oben.



"Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher bei Amazon.de


Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden, März 2009
Seiten: 288
Verlag: cbt
englischer Originaltitel: Thirteen Reasons Why 
ISBN: 978-3570160206
Preis: € [D] 14.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Das Buch ist in verschiedenen Ausgaben auch als Taschenbuch erschienen:



DAS HÖRBUCH

4 CDs,  ca. 280 Minuten
Gekürzte Lesung
Verlag: cbt audio
ISBN: 978-3837101980
Sprecher: Robert Stadlober, Shandra Schadt

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage


Donnerstag, 22. November 2012

Rezension zu "Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling


Schwere Kost ohne Übersicht

"Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling - der Roman nach "Harry Potter" und der Versuch der Autorin sich auch außerhalb der Jugend-Fantasy zu etablieren. Meiner Meinung nach hätte "Ein plötzlicher Todesfall" inhaltlich auch das Potenzial zu einem sehr guten Roman, aber leider hat die Autorin einfach zu viel gewollt.

Inhalt: Als Barry Fairbrother plötzlich verstirbt, ist die kleine Gemeinde Pagford über seinen frühen Tod geschockt - zunächst. Denn Barry war Gemeinderat und Unterstützer der sozial schwachen Siedlungen am Rande der Gemeinde und durch den nun frei gewordenen Sitz im Rat wittern sowohl Barrys Gegner als auch seine Freunde eine Chance, in der Politik ein wenig mitzumischen. Hinter den Türen Pagfords nehmen die kleinen Verschwörungen und Intrigen ihren Lauf, die den kleinen Ort in den nächsten Tagen bis zur entscheidenden Wahl beschäftigen werden.

Barry, Mary, Kay, Gavin, Declan, Fergus, Niamh, Siobhan, Parminder, Vikram, Sukhvinder, Jaswant, Rajpal, Stuart, Andrew, Krystal, Tessa, Terri, Cheryl, Robbie, Simon, Nana Cath, Ruth, Paul, Colin, Lexie, Libby, Samantha, Shirley, Howard, Miles, Maureen, Gaia...
Das sind einige Namen, die im Laufe von Rowlings Geschichte fallen werden. Manche wichtiger, manche unwichtiger, wobei es nichts gibt, was einen eher nebensächlichen Charakter davon abhalten könnte, plötzlich - und sei es nur für ein paar Seiten - in den Mittelpunkt zu rücken. Gerade am Anfang habe ich mich viel zu oft gefragt: "Wer war das noch mal?". Welche Position vertritt die Figur, wer gehört zu welcher Familie, wer verbirgt sich hinter Spitznamen wie Pingel, Fats oder Arf? Eine Übersicht gibt es nicht, feste Perspektiven innerhalb eines Kapitels gibt es nicht - einfach zurückblättern und die Antwort auf die Frage finden ist mindestens umständlich, wenn ich sogar manchmal fast unmöglich. Einige Figuren kommen aus dem nichts, verschwinden wieder, tauchen erst viele Kapitel später wieder auf. Das, zusammen mit der Vielzahl der Charaktere, macht die erste Hälfte von "Ein plötzlicher Todesfall" nicht gerade zu einem Lesevergnügen. Neben der Handlung selbst muss sich der Leser sehr auf Namen und Zugehörigkeiten der Protagonisten konzentrieren und kann bei all dem Kramen nach den Erinnerungen schnell den Überblick verlieren.

Hinzu kommt, dass die Geschichte am Anfang, nach Barry Tod, recht schwerfällig in Gang kommt. Es hieß also gerade auf der ersten Hälfte des Romans hochkonzentriert einen eher trockenen Stoff zu lesen - das sorgte bei mir für erhebliche Längen. Selbstverständlich sollte niemand ausgehend von seiner Begeisterung für die Harry-Potter-Bücher zu diesem Roman greifen, da schon der Inhalt darauf verweisen sollte, dass es sich hier um etwas völlig anderes handelt, aber dennoch ziehe ich jetzt einen kleinen Vergleich: Rowlings neuem Werk fehlt die Leichtigkeit. Hier wurde viel gewollt, unzählige Schicksale, soziale und familiäre Abgründe wurden auf 570 Seiten gepackt, um dem Leben einer ganzen Stadt gerecht zu werden. Weniger wäre wahrscheinlich mehr gewesen. Mehr Übersichtlichkeit, weniger Verwirrung. Außerdem fehlen unter den Charakteren die Identifikationsfiguren, die Sympathieträger. Denn die Abgründe des sozialen und politischen Miteinanders stehen für Rowling zweifellos im Mittelpunkt und die meisten Figuren verkörpern Tristesse und Missmut.

Wenn sich der Leser erst einmal eine Übersicht geschaffen hat, wird der Roman spannender und gipfelt in einem fantastischen Ende, in dem das Talent der Autorin zweifelsfrei wieder aufblitzt. Es ist außerdem hervorragend geschrieben, die Geschichte ist - im Nachhinein betrachtet - in sich stimmig und sehr durchdacht, was allerdings leider während des Lesens teilweise von der undurchsichtigen Charakterkonstellation verborgen wird. Bei der Perspektive bleibt die Autorin sich treu. Sie wählt den allwissenden Erzähler, der ohne festes Muster und erkennbare Übergänge vom Innenleben eines Charakters zum nächsten wechselt. Dadurch, dass Rowling jedem ihrer unzähligen Charaktere eine Menge Ballast aufbürdet, bleibt der Roman atmosphärisch durchgehend eher düster. "Ein plötzlicher Todesfall" ist schwere Kost, kein leichtes Lesevergnügen, und auch wenn das nicht zwangsläufig etwas Schlechtes ist, lechzte ich irgendwann nach ein kleinen Lichtblick in all den grauen Gedanken. Doch es kam keiner.

Fazit: Der große Wurf ist es nicht. Mit "Ein plötzlicher Todesfall" hat Rowling viel gewollt - zu viel. Das soziale Leben einer ganzen Kleinstadt tummelt sich in diesem Roman, der eine drückende, graue Stimmung versprüht. Es ist lange unübersichtlich und hat deutliche Längen. Erst das Ende hat mich richtig mitgerissen. 3 Sterne


"Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling bei Amazon.de

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, Sep. 2012
Seiten: 576
Verlag: Carlsen
englischer Originaltitel:  A Casual Vacancy
ISBN: 978-3551588883
Preis: € [D] 24.90

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

Sonntag, 18. November 2012

Mein Adventsgewinnspiel: 4 kleine Weihnachtsgeschenke für euch...

In zwei Wochen ist schon der erste Advent und damit ihr euren Weihnachtsbaum euer Bücherregal auch angemessen schmücken könnt, verlose ich an jedem Advent eine Kleinigkeit...

...und zwar ein von mir selbst gebasteltes Schmucklesezeichen...und ihr habt die Qual der Wahl.

1. Ich habe Perlen in vier verschiedenen Farben und Lesezeichen in zwei verschiedenen Größen. Jeden Adventssonntag wird eine Kombination davon verlost und zwar so, wie ihr es in dem folgenden Bild seht.

Im Detail:

1. Advent (02. 12. 2012):
  • Perlen in Türkis-Klar
  • Kleines Lesezeichen (ca. 9 cm)

2. Advent (09. 12. 2012):
  • Perlen in Orange-Violett
  • Großes Lesezeichen (ca. 12.5 cm)

3. Advent (16. 12. 2012):
  • Perlen in Rot-Grün
  • Kleines Lesezeichen (ca. 9 cm)

4. Advent (23. 12. 2012):
  • Perlen in Rot-Klar
  • Großes Lesezeichen (ca. 12.5 cm)

 Dazu habe ich verschiedene Zwischenstücke und Anhänger (wobei da vielleicht noch was dazu kommt, wenn ich was nettes entdecke).

 









Die sind zwar nicht wirklich zum Aussuchen, aber wenn ihr unbedingt das Blümchen usw. dran haben wollt, könnt ihr euch das gerne im Kommentar wünschen. Der Weihnachtsmann guckt dann mal, was sich machen lässt. ;-)



2. Was anderes könnt ihr aber noch aussuchen: Den Anhänger am Lesezeichen gibt es mit einer Länge von etwa 10 cm nämlich entweder "nur" mit Perlen, Spacern und Anhänger ODER mit einem Namen dran, den ihr natürlich bestimmen könnt.

Hier seht ihr ein Beispiel, wie es eine andere Bloggerin mal bei mir gewonnen hat. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch einen Namen, Blog usw. angeben, und ihr bekommt ein solches, individuelles Lesezeichen von mir, das je nach Anzahl der Buchstaben dann aber auch etwas länger werden könnte. Mehr als 10 Buchstaben sollten es aber nicht werden, sonst passen keine Perlen mehr dran und es wird selbst für ein großes HC zu lang ;-).


TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

  • Schreibt einen Kommentar unter diesen Post, in dem ihr folgende Frage beantwortet:

Welches weihnachtliche/winterliche Buch könnt ihr mir empfehlen?

  • Teilnehmen darf jeder, egal ob er Leser ist, oder nicht, und auch ein Wohnsitz in Deutschland ist nicht Pflicht.

  • Wer noch nicht volljährig ist, teilt mir bitte im Kommentar zusätzlich mit, dass die Eltern einverstanden sind.

  • Ihr könnt mit einem einzigen Kommentar an allen vier Verlosungen teilnehmen - aber nur einmal gewinnen. Wenn ihr bei einer Farbe nicht dabei sein wollt, schreibt das einfach dazu.

  • Die Teilnahmefrist für jeder Verlosung ist der Samstag vor dem jeweiligen Verlosungstag, bis spätestens 23.59 Uhr. Der letztmögliche Termin, um an der letzten Verlosung teilzunehmen, ist also der 22.12.2012.

  • Ausgelost wird an jedem Adventssonntag unter den bis dahin eingegangenen Kommentaren.

  • Der Gewinner einer Verlosung hat jeweils eine Woche, als bis zum Samstag, Zeit, sich zu melden, sonst wird am nächsten Sonntag direkt ein neuer Gewinner ausgelost.
Schickt dazu bitte eure Adresse an
sarah_o_email@web.de

Ob und welchen Namen ihr am Lesezeichen haben wollt, könnt ihr mir übrigens schon jetzt im Kommentar oder im Falle eines Gewinns in der Mail mitteilen. Das Lesezeichen wird dann verschickt, sobald es fertig ist, was unter Umständen 1-2 Wochen dauern kann, da ich die Buchstaben noch extra für euch besorgen werde.

Ich hoffe, ich habe jetzt alles erklärt, falls noch Unklarheiten da sind, fragt einfach. 

 VIEL GLÜCK!

Samstag, 17. November 2012

Rezension zu "Verräter der Magie" von Rebecca Wild


Zwei Seelen, ein Körper

Bei "Verräter der Magie" von Rebecca Wild handelt es sich um einen Fantasyroman für Jugendliche/junge Erwachsene, der im März 2013 unter dem Titel "Gefangene der Magie" fortgesetzt wird.

Inhalt: Alle übernatürlichen Wesen, wie Feen, Vampire oder Nymphen, wurden von den Magiern in Reservate gesperrt, um sie von den übrigen Menschen fernzuhalten. Dafür verachten die Übernatürlichen die Magier und beschimpfen sie als "Verräter der Magie". Als der ranghohe Magier Cain Kingsley im Schlaf ermordet wird und es gerade noch schafft, seine Seele von seinem Körper zu lösen, sucht er sich aber ausgerechnet den Körper der jungen Sidhe Kira, einem Feenwesen, das ebenfalls im Reservat lebt, als vorübergehende bleibe aus – wovon Kira natürlich alles andere als begeistert ist. Gezwungenermaßen muss Kira Cain helfen einen eigenen Körper zu finden, wenn sie ihren wieder für sich allein haben will...

"Verräter der Magie" zeichnet sich insbesondere durch eine ordentlich Portion Humor aus, die sich vor allem in den Streitereien findet, die Cain und Kira austragen. Zwei Seelen, die sich einen Körper teilen – das kann nicht gut gehen und erst recht nicht, wenn die beiden auch noch tief verfeindet sind. Doch müssen sie wirklich Feinde? Mit der Zeit kommen Kira Zweifel, ob ihr bisheriges Bild von Cain Kingsley richtig ist. Beide Charaktere sind trotz diverser Macken sehr sympathisch und unterhaltsam.
Auch Kiras eigenwilliges "Haustier" Pooka, ebenfalls ein übernatürliches Wesen, das unterschiedliche Formen annehmen kann, sorgt für jede Menge Schmunzler.

Auch die Idee hinter dem Roman konnte direkt überzeugen. Diverse übernatürlich Wesen, die in Reservaten leben, mächtige Magier und ein ungleiches Paar, das in ein und dem selben Kopf unentwegt streitet. Der Handlungsverlauf ist spannend, manchmal überraschend. sehr abwechslungs- und actionreich und bietet darüber hinaus noch viele weitere interessante Wesen und Charaktere, die gemeinsam dieses im wahrsten Sinne des Wortes magische Abenteuer erleben. Neben Spannung und Action liefert dieser Roman auch eine angemessene Portion Romantik und Liebe, sodass die Geschichte insgesamt einen sehr ausgeglichen Eindruck hinterlässt.

Allerdings findet sich in diesem eher dünnen Buch, das zudem auch noch mit einer recht großen Schrift daherkommt, verhältnismäßig viel Inhalt und das merkt man an anderer Stelle. Beschreibungen von Orten und insbesondere von Gefühlen, irgendetwas, was eine passende Stimmung beim Lesen hätte aufbauen können, kamen mir ein wenig zu kurz. Sprachlich ist der Roman abgesehen von gelegentlicher, bei den ansonsten erwachsenen oder eher elegant wirkenden Charakteren etwas unpassender, leicht überzogener Jugendsprache, recht gelungen, nur ein wenig Detailverliebtheit an der ein oder anderen Stelle hätte sicher nicht geschadet.

Fazit: Ein gelungener Auftakt einer Jugendfantasy-Reihe, der mit viel Humor und schönen Charakteren überzeugen kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. 4 Sterne


Die Reihe (mit Links zu Amazon.de):

  1. "Verräter der Magie" (August 2012)
  2. "Gefangene der Magie" (März 2013)

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 320
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473584178
Preis: € [D] 9.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch
 
PS: Auf der Autorenhomepage von Rebecca Wild könnt ihr übrigens auch schon das Cover des zweiten Teils bewundern, das hoffentlich wie das erste genauso schön gold-glänzend verziert sein wird.

Donnerstag, 15. November 2012

Neuer Laptop, neuer Lesestoff ;-)

Erst einmal die beste Nachricht überhaupt: Mein neuer Laptop ist da!

Nachdem mein alter Anfang letzter Woche spontanen Suizid begangen hatte und auch alle Reanimationsmaßnahmen scheiterten, musste ich mich zu Hause mit meiner alten Knatterkiste von PC begnügen, den ich schon seit über einem Jahr nicht mehr eingeschaltet hatte.

Besonders schön war daran ja schon, dass sich das alte Ding zwei Tage lang allein mit dem Updaten auf einen halbwegs vertretbaren Softwarestand beschäftigt hat - wär wahrscheinlich schneller gegangen, wenn er sich nicht bei jedem dritten Versuch aufgehängt hätte...nein, was hasse ich diese Kiste. Zusammen mit der Fingerbrecher-Tastatur, bei der man die Tasten nicht anschlagen, sondern richtig reinprügeln muss, damit sie was davon bemerkt und mangelnden Möglichkeiten (kein Datenkabel für die Kamera, kein SD-Card-Reader an der Knatterkiste) hat das natürlich auch dazu geführt, dass ich beim Bloggen ein bisschen was zurückstellen musste - unter anderem die Vorstellung meiner neuen Bücher...


...und die kommen jetzt, aufgrund der Anzahl aber in etwas verkürzter Form.

GELIEHEN UND GEWONNEN


Zuerst einmal habe ich "Pandemonium" von Lauren Oliver aus der Bibliothek geliehen, nach "Delirium" der zweite Teil der "Amor"-Trilogie. Ich hätte es zwar auch gerne direkt gekauft, aber ich war quasi schon pleite, bevor ich dringend einen neuen Laptop brauchte ;-). Dank Vormerkung gings aber auch in der Bibliothek sehr schnell und ich habe es auch schon angefangen. Bisher gefällt es mir sehr gut. 

Dann habe ich zwei Bücher bei Lovelybooks-Leserunden gewonnen. Den Afrika-Thriller "Mondberge" und den Fantasyroman "Serafina - Das Königreich der Drachen". Beide lese ich parallel zu Pandemonium, aber ich bin noch nicht weit gekommen. 

GETAUSCHT

So, jetzt die Tauschbücher...da war ich fleißig in letzter Zeit - auch wenn ich gar nicht die Zeit finde, die auch direkt zu lesen.

 


Während das erste und das letzte eher Spontan-Täusche waren, sind die mittleren Drei schon sowas wie die Spitzenreiter meiner Wunschliste. Deswegen freue ich mich sehr, dass ich sie ergattern konnte (alle bei Tauschticket). Da fällt mir auch ein, dass ich den "Hype des Monats" von Amelies Rezensionen für Oktober vielleicht ja doch noch schaffen könnte, wenn ich "Noir" dieses Wochenende lese und rezensiere...Eigentlich hätte ich diesen Monat ausfallen lassen, weil ich nicht damit gerechnet hatte, eins der Bücher noch rechtzeitig zu bekommen. Aber jetzt wo es da ist, wär der Versuch doch eine Überlegung wert.

Und jetzt gibt es noch zwei Tauschbücher (ich sagte ja schon, dass ich richtig zugeschlagen habe). Allerdings habe ich die beiden schon gelesen, nur eben in geliehener Form. Diese beiden Bücher fand ich aber so klasse, dass sie definitiv ins Regal gehören.


1. "Sternenfeuer" von Amy Kathleen Ryan: spitzenmäßiger Auftakt einer Trilogie, der Gott sei Dank nach dem Ende von PAN von Knaur weitergeführt wird - meine Rezension gibt es hier.

2. "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" von Lucy Christopher: Für mich durch die besondere Perspektive und die packende Story ein absolutes Must-Read. Trotz hässlichen Covers - das aber zum Inhalt passt. Das Buch habe ich vor meiner Blogger-Zeit gelesen, daher gibt es bisher nur eine kurze Amazon-Rezension von mir dazu, und zwar hier.

... UND VERGESSEN ;-)

Und wie das dann so ist, wenn so viele Bücher eingezogen sind.Da übersieht man schon mal welche. Der Post ist eigentlich schon fertig, da schau ich vor mich auf den Schreibtisch und denke "Mist" - und der nächste Gedanke kommt sofort: "Gestern hat der Postbote doch mehr gebracht als nur den Laptop? Hm..." - nochmal Mist. Also hier sind die beiden Nachzügler:


Einmal "Sixteen Moons", das ich aus der Bibliothek ausgeliehen habe, und dann noch "Untot" von Kirsty McKay, dass ich für die Widget-Integration über das ZAU-Projekt bekommen habe.

Montag, 12. November 2012

Altrezensionen: "House of Night" - Band 1,2 und 3

Da ich gerade nach längerem Überlegen und mehreren Anläufen die "House of Night"-Reihe wieder aufgenommen habe - allerdings in Hörbuch- und nich mehr in Buch-Fom - habe ich beschlossen meine Altrezensionen zu den ersten drei Bänden, die vor meiner Blogger-Zeit bei Amazon eingestellt worden waren, auf den Blog zu holen.

Band 1: "Gezeichnet"
Band 2: "Betrogen"
Band 3: "Erwählt"

Ich bin kein großer Fan der Reihe, was hauptsächlich am Schreibstil und den vielen Wiederholungen liegt, aber wegen des Inhalts werde ich sie - vorerst - weiterverfolgen.

Ich wünsch euch dann erstmal viel Spaß mit den älteren Rezensionen, eine neue folgt dann vielleicht morgen. Heute war mir nicht nach Rezension schreiben und andere Posts (besonders meine Neuzugänge, die sich hier schon stapeln und eine Gewinnspielankündigung) müssen gerade warten, bis mein neuer Laptop hier ist, da ich auf meinen alten PC keine Fotos geladen bekomme (keine Ahnung wo ich den USB-Cardreader oder das Datenkabel der Kamera gelassen habe - habe ich ja Jahre schon nicht mehr gebraucht, aber ich könnte schwören, dass ich ersteres vor ein paar Wochen noch in der Hand hatte).


Rezension zu "House of Night 3: Erwählt" von P.C. und Kristin Cast


Erneuter Abstieg

"Erwählt", der dritte Teil der "House of Night"-Reihe von P.C. und Kristin Cast, war für mein Empfinden im Vergleich zum Vorgänger wieder ein Rückschritt und langsam überlege ich, die Reihe aufzugeben. Wenn das Niveau - sowohl sprachlich als auch inhaltlich - in diesem Tempo weitersinkt, wird es jedenfalls bald einen Niedrigrekord erreicht haben, an dem ich nicht mehr teilnehmen möchte...
 
Aber erstmal zum Inhalt: "Erwählt" setzt wieder etwa einen Monat nach dem Vorgängerband an und Zoey feiert ihren 17sten Geburtstag an Heiligabend. Während sie mit Hilfe von Aphrodite versucht ihrer Freundin Stevie Rae zu helfen, wachsen ihr ihre Männergeschichten langsam über den Kopf...

Eine kurze (oder doch eher lange) Liste der Dinge, die ich schlecht fand:

1. ZOEY, DAS NEUE SCHULFLITTCHEN: Zoey hat gleichzeitig was mit Loren, Erik und Heath und ist zu sehr kleines Mädchen/leicht zu manipulierendes Naivchen/ inkonsequente dumme Gans, um in dieses Beziehungschaos auch nur den Hauch einer Ordnung zu bringen. So wird sie zum hormongesteuerten Flittchen, denkt auf primitivste Weise nur noch und immer wieder an ihre Typen und wie schlecht sie sich dabei fühlt - mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Ebenso hielt es sich in Grenzen als dieses ganze Typen-Kuddelmuddel sich gegen Ende ohne Zoeys Absicht, aber dafür zu ihrem Leidwesen auflöst...aber da möchte ich nicht zu viel verraten.

2. WIEDERHOLUNGEN: Auch in diesem Teil wiederholt sich alles mehrmals. Die Rückblenden sind wieder einmal mehr als ausladend und ich frage mich wie das werden soll, wenn die Autorinnen vom 5. oder 6. Band zurückblicken...füllen sie damit dann schon das ganze Buch oder muss es einfach nur 200 Seiten anbauen? Auch die Dialoge der Freunde wiederholen sich immer wieder. Die Situationen sind dabei übrigens egal. Auch unter Zeitdruck oder bei Gefahr ist es kein Problem Zoey und die Zwillinge noch einmal die "süße Typen"-Unterhaltungen, die Zwillinge und Aphrodite nochmal die "du alte Hexe"-Dialoge oder Zoey wahlweise mit sich selbst oder mit Stevie Rae die "untot tot oder doch tot untot"-Monologe/Pläuschchen halten zu lassen.

3. JACK: Zwar nur ein Nebencharakter und trotzdem nervt keiner so sehr wie er. Irgendwie wird er zum einen als Kleinkind dargestellt (man möchte ihm einen Schnuller reichen) und taucht andererseits immer dann quasi als Damiens neue Klette auf, wenn Zoey ihre engsten Freunde in etwas einweihen will.

4. DIE SPRACHE: Die sprachlichen Leistungen der Autorinnen nehmen wirklich endgültig unterirdische Züge an. Jugendsprache hin oder her, ich ertrage es nicht mehr. Der Intellekt aller Protagonisten zusammen scheint auf einen, auf einen einzigen, Bierdeckel zu passen, inklusive der Quintessenz aller geführten Dialoge. Dank ständiger Wiederholungen in plattester Sprache entwickeln sich die Charaktere nämlich weder weiter, noch verfügt die Geschichte über besonders viel Handlung.

5. DIE HANDLUNG: Ja, wo ist die eigentlich. Um Stevie Rae gibt es den Hauch einer Handlung, die in diesem Band vorangebracht wird, der Rest dümpelt aber eher dahin und wird mit Wiederholungen über Zoeys Männergeschichten oder sonst was gefüllt. Spannend ist "Erwählt" nur ganz am Ende für wenige Seiten.

6. GROSS- UND KLEINSCHREIBUNG: Dafür mache ich neben "Sprache" sogar noch einen Extrapunkt auf. Was soll es mir vermitteln, wenn jedes Mal, wenn die Titel der Bücher, zum Beispiel "Gezeichnet", als stinknormaler Teil eines Verbs im Text vorkommen, diese großgeschrieben werden? Soll das irgendeinen Eindruck hinterlassen? Es sind Verben und Verben schreibt man klein. Diese Hervorhebungen dieser völlig irrelevanten Worte hat mich dermaßen gestört...

Fazit: Rückschritt mit Tendenzen zum endgültigen Niveauverlust. Noch ist dieser Teil mit Einschränkungen lesbar, aber das Lesen kostete mich Nerven. Auch wenn ich durch die ersten beiden Kapitel des vierten Teils, die im dritten als Vorschau enthalten sind, gerne wissen würde, wie es weiter geht, bin ich mir noch nicht sicher, dass ich es auch lesen werde.

Die Grundidee hinter der Geschichte bleibt weiterhin interessant, die Umsetzung wird aber nicht besser (eher schlechter). Hier muss jeder Leser entscheiden, wann das Gleichgewicht zwischen gutem Plot im Hintergrund und strunzdummen Dialogen, Wiederholungen und platten Charakteren kippt. Für mich neigt sich die Wippe jedenfalls deutlich in Richtung "meine Zeit ist mir zu schade"... 


Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 448
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3841420039
Preis: € [D] 16.95

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