Mittwoch, 20. März 2013

Auf der lit.Cologne: Maggie Stiefvater

Ein bisschen verspätet, bekommt ihr heute meinen Bericht über die Lesung von Maggie Stiefvater bei der lit.Cologne. Eigentlich hatte ich ja nicht geplant von Dortmund nach Köln zu fahren, aber dann habe ich die Karte bei einer Facebook-Aktion des script5-Verlags gewonnen - also habe ich mich Mittwoch nachmittag in Dortmund in den Zug gesetzt und mich auf den Weg nach Köln gemacht, um der Lesung zu "Rot wie das Meer" beizuwohnen.

Und es hat sich auch gelohnt, denn ich habe nicht nur ein paar andere Blogger kennengelernt, sondern auch eine tolle Lesung erlebt. Maggie Stiefvater war einfach klasse. Ich habe natürlich auch ein paar Fotos gemacht, die Qualität ist aber leider...na ja. Meine Kamera ist für diese Lichtverhältnisse einfach nicht gemacht.

In Köln am Hauptbahnhof habe ich mich erstmal mit Simone von Leselurchs Bücherhöhle getroffen und gemeinsam haben wir uns dann nach meinem Plan mit der Kölner Stadtbahn auf den Weg zum Comedia Theather gemacht - das wir trotz meiner problematischen räumlichen Vorstellungskraft beim Übertragen einer 2D-Karteninformation auf eine dreidimensionalen Umgebung mit Hilfe einer netten Bankangestellten dann auch gefunden haben. Die Straße war einfach nicht da, wo ich sie vermutet hatte. Vielleicht hat Google Maps auch gelogen ;-).

Dort angekommen haben wir in einer recht kleinen Wartegruppe dann noch Amelie, Tanja und Jessy getroffen. Leider blieb die Zuschauerzahl auch eher übersichtlich und die Lesung war wohl auch in einen kleineren Saal verlegt worden. Woran das lag? Vielleicht ist eine Donnerstagabend-Veranstaltung einer Jugendbuch-Autorin generell schwierig? Ich habe jedenfalls gehört, dass die Lesungen von Derek Landy und Josephine Angelini am Freitag und Samstag besser besucht waren...

 
Jetzt aber zur Sache: Nach einer kurzen Vorstellung durch eine Verlagsmitarbeiterin betrat Maggie Stiefvater (Mitte) zusammen mit Florens Schmidt (links), Schauspieler und Sprecher des "Rot wie das Meer"-Hörbuchs, und einem Übersetzer, David, (rechts), dessen Nachname mir leider entfallen ist, die Bühne.

Der Übersetzer war übrigens eine Sache für sich. Zum Glück spricht Maggie ein relativ leicht zu verstehendes Englisch, sodass ich und, ich denke, auch alle anderen mit ausreichenden Englischkenntnissen im Raum, ihr gut folgen konnten und nicht auf Davids Übersetzung angewiesen waren. Für alle anderen war es wahrscheinlich eher schwierig, denn der Übersetzer war leider etwas konfus und übersetzte vielleicht gerade einmal ein Viertel von dem, was Maggie gesagt hatte. Außerdem ist er selbst Brite und manchmal kannte er die deutschen Wörter nicht - so erzählte er beispielsweise, dass Maggie die "bagpipes" spiele, woraufhin sie selbst bemerkte, dass er dieses Wort nicht übersetzt hat und direkt einschritt. Denn Maggie kannte die Übersetzung und findet "Dudelsack" anscheinend ziemlich lustig...

Bevor es ans Lesen ging wurden erst einmal die Cover ein wenig verglichen. Das Publikum favorisierte natürlich das sehr schön gestaltete Cover der deutschen Ausgabe. Maggie selbst erklärte dazu, dass ihr das deutsche Cover gefällt, weil es in dem Buch ja nicht nur um die Pferde gehe, sondern eben auch um den Strand, was man da schön sehen könne. 

Man merkte der Autorin übrigens tatsächlich an, dass "Rot wie das Meer" ihr bisheriges Lieblingsprojekt war und ihr Herz an diesem Roman hängt. Die Legende der Wasserpferde habe sie schon als Teenager begeistert, erzählte sie, und sie habe lange versucht, eine Geschichte dazu zu schreiben, bevor es ihr endlich gelungen ist.
Übrigens hat Maggie auch etwas zur Entstehung des Trailers erzählt, den viele von euch bestimmt kennen (oder hier finden können) und den die auch künstlerisch begabte Autorin selbst gestaltet hat - wochenlang habe sie an einem anderen Trailer gearbeitet, mit dem sie völlig unzufreiden war...und dann innerhalb weniger Stunden am Küchentisch den gemacht, den wir jetzt bewundern dürfen - angeblich soll man an einigen Stellen sehen können, dass die Farbe noch nass war.

Natürlich hat Maggie Stiefvater auch gelesen - allerdings nur ein einziges Mal. Sie las den Prolog von "The Scorpio Races". In ihrer Hand auf dem Bild sehr ihr übrigens noch ein anderes Cover: Das ist die neue US-Paperback-Ausgabe (oben neben dem deutschen Cover zu sehen ist die UK-Ausgabe).
Maggie hat eine sehr angenehme Vorlesestimme und war, wie bereits erwähnt, gut zu verstehen. Unterbrochen von ein paar Diskussionen und Fragerunden las dann noch Florens Schmidt - ebenfalls mit einer sehr angenehmen Lesestimme - zwei Abschnitte des Buches. Das Buch wird übrigens aus der Ich-Perspektive eines männlichen und eines weiblichen Protagonisten erzählt und somit spricht Florens Schmidt quasi nur die Hälfte des Hörbuchs. Die Sprecherin des weiblichen Parts, Maria Magdalena Wardzinska, sagt mir persönlich nichts.


Zwischendurch hat Maggie so vieles erzählt, ich weiß gar nicht, was ich davon wiedergeben soll. Ihr Geburtsname zum Beispiel ist Heidi Hummel. Wie sie selbst sagt, hatte sie als Teenager eine "dunkle Phase", in der ihr dieser süße Name wohl gar nicht passte, und so ließ sie mit 16 offiziell ihren Vornamen in Margaret ändern. Den Namen Stiefvater hat sie angenommen, als sie geheiratet hat.
Natürlich sprach sie auch über Projekte, zum Beispiel darüber, dass "Raven Boys", der erste Teil ihrer neuen Reihe "The Raven Cycle" im Herbst in Deutschland erscheint. 

Eine Fortsetzung von "Rot wie das Meer" dagegen schloss Maggie aus - wenn auch mit netten Worten. Die Geschichte sei ihr schon sehr ans Herz gewachsen und sie würde gerne noch mehr davon schreiben, hätte aber nicht genug Abstand um etwas anderes zu produzieren als ihre eigene FanFiction. "Vielleicht, wenn ich 50 bin", sagte sie daher - aber selbst dann würde es nur eine weitere Geschichte aus der Welt, nicht aber zu den gleichen Figuren wie in "Rot wie das Meer" geben.

Und jetzt merke ich, dass ich doch viel mehr geschrieben habe, als geplant war. Das Buch, "Rot wie das Meer" habe ich übrigens noch nicht gelesen, aber just am Tag der Lesung als Vormerkung aus der Bücherei abholen können. Es wartet zu Hause nun darauf, gelesen zu werden...

Euch kann ich nur empfehlen, solltet ihr jemals die Gelegenheit haben, Maggie Stiefvater bei einer Lesung zu erleben: Geht hin! Sie ist wahnsinnig lustig - könnte wahrscheinlich auch als Stand-up-Comedian auftreten - und es hat einfach Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Für mich hat sich die Fahrt nach Köln auf jeden Fall gelohnt.

6 Kommentare:

  1. Dass der Trailer von ihr selber ist, hab ich noch gar nicht gewusst - cool!
    Hab Maggie am Fr bei der Nacht der jungen Belletristik getroffen, das war total genail, sie ist wirkllich soooo lustig. Außerdem kann sie sehr gut Dialoge wiedergeben & ich liebe es wie sie den Namen Kendrick ausspricht =)

    lg. Tine =)

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  2. Sehr schöner Beitrag!!

    LG
    Anett
    (Das Leseeulchen)

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  3. Schöner Lesungsbericht! :-)

    Und du hast die Karte gewonnen? Hey, das wusste ich ja gar nicht! Dann Gratulation dazu! Maggie Stiefvater live zu hören, da muss ich dir zustimmen, ist auf jeden Fall klasse und man sollte sich das nicht entgehen lassen, wenn man die Chance dazu hat! :-)

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    1. Ja, die Karten hat der Verlag bei Facebook verlost. Wenn ich näher an Köln wohnen würde, wäre ich vielleicht auch so hingefahren, teuer waren sie ja nicht. Aber geplant hatte ich es eigentlich nicht. Die gewonnene Karte war dann letztendlich sowas wie der Schicksalswink doch zu fahren ;-)

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    2. Ja, das habe ich mitbekommen, ich selbst habe an der Verlosung ja auch teilgenommen! Aber hey, cool, dass du sie gewonnen hast! Und voll schön, dass du ein paar Blogger treffen konntest! :-)

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  4. Toller Bericht! :)
    Und ich bin ziemlich froh darüber, dass du die Karte gewonnen hattest, denn es war sooo toll, dich kennenzulernen! :)

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